Welche Arten von Anlagefonds gibt es?

Die Welt der Anlagefonds präsentiert sich heute in einer grossen Vielfalt mit entsprechend ausgeprägtem Spezialisierungsgrad. Für praktisch jedes Anlegersegment und für alle nur erdenklichen Anlageziele und Anlagebedürfnisse gibt es den oder die geeigneten Anlagefonds. Zurzeit sind in der Schweiz gegen 7'500 verschiedene Fonds von über 450 in- und ausländischen Fondsanbietern zum Vertrieb zugelassen.

Anleger wollen exakt wissen, worin sie ihr Geld investieren und womit sie - was die Rendite und das Risiko anbelangt - rechnen können.

Fonds gibt es heute für jedes Anlegersegment und für jegliche Anlageziele und Anlagebedürfnisse. In den letzten Jahren hat die Schweizer Aufsichtsbehörde FINMA Tausende in- und ausländischer Fonds genehmigt und zum öffentlichen Vertrieb zugelassen; insgesamt sind es inzwischen bereits weit über {0}. Dazu kommen weitere Tausende von Anlagefonds und fondsähnlichen Kollektivanlagen in- und ausländischer Anbieter, die über keine Genehmigung zum Vertrieb verfügen und rein im Rahmen von Vermögensverwaltungsaufträgen - im Zusammenhang vorab vermögender Privatkunden - privat platziert werden.

Unterschiedliche Risiken je nach Fondskategorie

Nicht jeder Fonds trägt dasselbe Mass an Risiko: Je nach Anlageausrichtung, d.h. in was ein Fonds investieren darf, und Anlageziel, welche Rendite er also anstrebt, sind riskantere von weniger riskanten Fonds zu unterscheiden. Im Allgemeinen gilt: Je grösser der Anteil der Aktien- und Fremdwährungsanlagen in einem Fonds ist, desto mehr Risiken sind damit verbunden respektive desto grössere Wertschwankungen sind zu erwarten. Fonds mit relativ hohen Risiken sind erfahrungsgemäss die in US-Dollar geführten so genannten Emerging Markets Funds, die ihre Mittel in Schwellenländern konzentrieren, sowie die so genannten Hedge Funds oder Private Equity Funds. Solche mit eher geringen Risiken sind beispielsweise Geldmarktfonds in Schweizer Franken und Immobilienfonds.

Um Fonds zu beschreiben und gegeneinander abzugrenzen, lassen sich verschiedene Unterscheidungskriterien heranziehen. Dazu zählen u.a. Funktion und Einsatzzweck des Fonds, dessen Anlageausrichtung und Anlagenutzen. Hinsichtlich Anlageausrichtung und insbesondere der eingesetzten Anlageinstrumente können zunächst einmal fünf Hauptkategorien von Anlagefonds unterschieden werden: Aktien-, Obligationen-, Geldmarkt- und Anlagestrategiefonds sowie Immobilienfonds. Swiss Fund Data publiziert die Marktanteile der fünf Kategorien (vgl. Kasten).

Aktuelle Marktanteile der Fondskategorien in % und Mrd. CHF finden Sie hier:

Marktstatistiken

Investment-Statistiken

Geldmarktfonds

In der Regel will ein Anleger gewisse Liquiditätsreserven halten oder in ungewissen Zeiten sein Kapital in einem «sicheren Hafen parken». Gleichzeitig soll das Geld jedoch jederzeit verfügbar sein. Für diese Bedürfnisse eignen sich Anlagen in Geldmarktfonds. Geldmarktpapiere sind Finanzierungsmittel mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten. Auf Grund ihrer kurzen Laufzeiten bergen sie praktisch kein Zinsrisiko.

Obligationenfonds

Obligationenfonds bieten attraktive Anlagemöglichkeiten im Bereich von festverzinslichen Anlagen. Sie bilden insbesondere die Basis für einkommens- und renditeorientierte Anleger, da sie regelmässige (Zins-)Erträge abwerfen. Obligationenfonds investieren in Unternehmensanleihen oder Anleihen der öffentlichen Hand, die in der Regel mit geringeren Kursschwankungen verbunden sind als Anlagen in Aktien.

Aktienfonds

Mit Aktienfonds können Anleger in effizienter Weise in einer der bedeutendsten Anlagekategorien investieren. Sie erwerben eine indirekte Beteiligung an Unternehmen und partizipieren damit an deren Entwicklung und somit an den entsprechenden Chancen und Risiken. Längerfristig bieten Aktienanlagen im Vergleich zu anderen Finanzanlagen das grösste Gewinnpotenzial. Deshalb gehören gut diversifizierte Aktienanlagen in alle Portfolios, die auf Wachstum des Kapitals ausgerichtet sind. Das längerfristig höhere Performancepotenzial muss aber mit höheren Risiken erkauft werden. Mit Risiko wird das Ausmass der Kursschwankungen bezeichnet (Volatilität).

Anlagestrategiefonds

Anlagestrategiefonds werden auch Asset Allocation Funds, Strategy Funds, gemischte Fonds, Anlagezielfonds oder Portfolio-Fonds genannt. Anlagestrategiefonds sind gemischte Fonds, d.h. es können alle traditionellen Anlageinstrumente wie Geldmarktpapiere, Obligationen und Aktien im selben Fonds vorkommen.

Immobilienfonds

Mit dem Erwerb von Immobilien zu Anlagezwecken können Anleger von relativ stabilen und vom Geschehen auf den Finanzmärkten weitgehend unabhängigen Mieteinkünften profitieren. Fondsleitungen von Immobilienfonds übernehmen den Erwerb und die Verwaltung von Renditeliegenschaften, die profunde Sach- und Immobilienmarktkenntnis und hohe Anlagebeträge erfordern, über die ein einzelner Anleger oftmals nicht verfügt.

Jede dieser fünf Fondsklassen lässt sich anhand der Anlageausrichtung, des Anlagestils, des Anlageziels, des Domizils, der rechtlichen Konstruktion, der anvisierten Anlegergruppe und vieler zusätzlicher Unterscheidungsmerkmale beliebig weiter unterteilen.