Anlagefonds sind Anlageinstrumente mit professioneller Verwaltung. Sie dienen dem mittel- bis langfristigen Vermögensaufbau und der Vermögensanlage, sind also keine reinen Finanzierungs- oder Sparinstrumente. Das breite Streuen der Anlagen (die Diversifikation) und damit der Einzelrisiken ist zentrales Wesensmerkmal der Anlagefonds.
Anlagefonds sind - abhängig von ihrer Anlageausrichtung - ähnlich wie Aktien und Obligationen, kleineren oder grösseren Kursschwankungen ausgesetzt. Allerdings befindet sich das Fondsvermögen nicht in der Bilanz eines Fondsanbieters: Sollte dieser in Konkurs geraten, ist der Fondsanleger geschützt. Anlagefonds sind Sondervermögen, d.h. Fondsvermögen sind zugunsten der Anleger rechtlich abgesondert. Ein so genanntes Emittenten- oder Gegenparteirisiko wie bei anderen Anlageformen (z.B. bei Obligationen und strukturierten Produkten) besteht bei Anlagefonds in der Regel nicht.
In der Schweiz hat das Geschäft mit Anlagefonds seinen Ursprung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der eigentliche Fondsgedanke ist allerdings weit älter und wurde in der Folge von ausgeprägten Finanzkrisen geboren. Die ursprüngliche Absicht der Gründerväter der Fonds war es, für interessierte Bürger eine gemeinschaftliche und zugleich einfache Form der Kapitalanlage zu entwickeln, die ihnen im Umgang mit Geld dieselben vorteilhaften Grundvoraussetzungen bereithält, wie sie Grossanleger «von Haus aus» schon mitbringen. Es handelt sich dabei insbesondere um die Grösse von Anlagevermögen und den ungehinderten Zugang zu Anlagewissen und -erfahrung.
Ursprünglich für Kleinanleger ins Leben gerufen, gibt es heute Fonds für alle Arten von Anlegern und für alle erdenklichen Anlagebedürfnisse. Vom Charakter her haben sich Anlagefonds im Verlauf der Zeit immer weiter von ihrer ursprünglichen reinen Schutzfunktion entfernt. Zwar sind Fondsvermögen auch heute noch breit gestreut und professionell verwaltet. Mittlerweile werden sie als Portfoliobausteine aber auch in der globalen Vermögensverwaltung eingesetzt. Mit Fonds können dabei weltweite Anlagen optimaler gestreut und verwaltet sowie Umschichtungen rascher und kostengünstiger vorgenommen werden. Veränderungen an den Finanzmärkten lassen sich rascher abbilden.
Fonds sind Anlageinstrumente. Wer Fonds kauft, ist Anlagerisiken ausgesetzt, die trotz gesetzlichem Schutz nicht eliminiert werden können. Einen totalen Schutz vor Wertverlusten gibt es demzufolge auch für Fondsanleger nicht. Fonds sind den Entwicklungen an den Finanz- und Devisenmärkten ausgesetzt. Erfüllen Fonds die persönlichen Renditeerwartungen nicht, können Fondsanleger aber jederzeit aussteigen.