Globaler Überblick
Die meisten Schwellenländer dürften in der Lage sein, ihre Währungen nach und nach zu stabilisieren. Aus Bewertungssicht sind viele Schwellenländer-Aktienmärkte nach den Kursverlusten der letzten Monate deutlich attraktiver bewertet – sowohl absolut als auch relativ zu den entwickelten Märkten. Wir dürften uns damit sowohl zeitlich als auch bei den Kursniveaus dem Ende der Abwärtsbewegung nähern. Allerdings ist eine rasche Umkehrung der Investorenstimmung bis auf weiteres wenig wahrscheinlich. Vielmehr könnte in den kommenden Monaten eine nachhaltige Stabilisierung bei Aktien und Währungen der EM erfolgen, die im kommenden Jahr dann in eine neue Aufwärtsbewegung übergehen könnte. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings eine Verbesserung sowohl des Wachstumsbildes in den Emerging Markets als auch der Gewinnentwicklung bei den dort ansässigen Unternehmen.
Indien
Steigende Ölpreise (in US-Dollar) und die fallende indische Währung bedeuten, dass sich Indiens Ölimporte binnen kurzer Zeit um fast ein Drittel verteuert haben und diese machen seit jeher den größten Teil der Importe aus. Das verschärft nicht nur die ohnehin deutlich negative Leistungsbilanz, sondern es schränkt aufgrund der dadurch importierten höheren Inflation auch den Spielraum der Notenbank stark ein und es könnte zu wachsenden sozialen Spannungen führen. Die jahrelang weithin propagierte Erfolgsgeschichte, wonach eine stark anwachsende indische Mittelschicht der große Gewinner der wirtschaftlichen Entwicklung sei, hat ohnehin schon seit langem deutliche Risse bekommen. Tatsache ist, dass der wirtschaftliche Aufschwung nicht nur an den vielen hundert Millionen Indern spurlos vorübergeht, die seit eh und je unterhalb der Armutsgrenze leben, sondern dass auch weite Teile der Mittelschicht letztlich kaum etwas davon abbekommen.
Polen
In Polen gibt es mittlerweile überwiegend positive Konjunktursignale. Industrieproduktion und Einzelhandel entwickeln sich wieder besser, die Reallöhne bieten Unterstützung und auch die Verkaufsmanager-Umfragen deuten auf eine positivere Konjunkturdynamik hin. Zugleich ist die jährliche Inflationsrate zum ersten Mal seit über einem Jahr angestiegen; sie liegt allerdings noch immer auf einem sehr niedrigem Niveau (1,1 %).
Raiffeisen Capital Management, mit Sitz in Wien (www.rcm.at), ist mit einem verwalteten Vermögen von EUR 29,1 Mrd. (Stand: Ende Aug. 2013) und einem Marktanteil von rund 18 % die Nummer 1 der Österreichischen Asset Manager. Raiffeisen Capital Management ist in allen wichtigen europäischen Märkten vertreten und wird von Ratingagenturen und Wirtschaftsmedien regelmäßig zu den besten Fondsgesellschaften in Europa gekürt.
Angelika Millendorfer
Head of Emerging Markets Equities
Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.
Schwarzenbergplatz 3, 1010 Wien
www.rcm.at