Die Verzinsung von Sparkonten in der Säule 3a ist auf einem historischen Tiefstand. Im November 2025 liegt der durchschnittliche Zinssatz bei nur noch 0.27 Prozent – ein drastischer Rückgang gegenüber den 0.61 Prozent vom Jahresbeginn. Analysen des Vergleichsdienstes moneyland.ch zeigen, dass einige Anbieter deutlich attraktivere Konditionen bieten.
Die Säule 3a bleibt ein beliebtes Instrument zur privaten Altersvorsorge und Steueroptimierung. Doch die Rendite auf klassischen Sparkonten sinkt kontinuierlich. Laut Dan Urner von moneyland.ch ist das niedrige Zinsniveau auch in der dritten Säule angekommen: «Vorsorgesparerinnen und -sparer bekommen immer weniger Zins auf ihr Guthaben».
Der aktuelle Durchschnittszins ist zwar niedrig, aber nicht der tiefste Wert aller Zeiten. Während der Negativzinsphase in der Schweiz lagen die Zinsen bei einigen Grossbanken – etwa Postfinance – bereits bei nur 0.05 Prozent. Der historische Höchststand hingegen wurde Anfang der 1990er-Jahre erreicht: Damals betrug die Verzinsung von Säule-3a-Konten bis zu 7 Prozent. Heute sind solche Werte kaum vorstellbar. Dennoch gibt es einzelne Anbieter, die sich deutlich vom Durchschnitt abheben und mit attraktiven Konditionen werben.
Die Caisse d’Épargne d’Aubonne etwa bietet mit 1.25 Prozent den höchsten Zinssatz der Schweiz. Auch die Smartphone-Bank Radicant (0.75 Prozent) und die Crédit Agricole Next Bank (0.65 Prozent) heben sich positiv ab. Auffällig ist, dass vor allem kleinere Banken mit überdurchschnittlichen Zinsen punkten. Die grossen Schweizer Geldhäuser hingegen zeigen sich zurückhaltend. Die Bank Cler bietet mit 0.35 Prozent noch das beste Angebot unter den etablierten Instituten, gefolgt von der Basler Kantonalbank mit 0.3 Prozent. Schlusslicht ist Postfinance mit lediglich 0.05 Prozent.
Ein Wechsel der Bank ist bei der Säule 3a jederzeit möglich – auch die Eröffnung zusätzlicher Konten bei anderen Anbietern ist erlaubt. Dies kann nicht nur höhere Zinsen bringen, sondern auch steuerliche Vorteile durch gestaffelte Auszahlungen. Wie stark sich Zinsunterschiede auswirken, zeigt eine Beispielrechnung: Wer 30 Jahre lang monatlich 500 Franken einzahlt, erhält bei 0.1 Prozent Zins rund 2718 Franken, bei 0.5 Prozent hingegen über 14’000 Franken – ein Unterschied von mehr als 11’000 Franken. Allerdings sind gleichbleibende Zinssätze über Jahrzehnte kaum realistisch.
Für höhere Renditechancen bieten sich Wertschriftenlösungen an, etwa über Vorsorge-Apps mit günstigen Konditionen. Diese unterliegen zwar Wertschwankungen und Risiken, können sich aber langfristig lohnen. «Wer noch viele Jahre bis zum Bezug des Geldes vor sich hat, kann diese Schwankungen in der Regel einfach aussitzen», sagt Dan Urner. Für sicherheitsorientierte Sparerinnen und Sparer bleiben Sparkonten die bessere Wahl – auch wenn sie weniger Rendite bringen. Die erhöhte Stabilität geht zulasten des Ertragspotenzials.
Neben dem Zinssatz sollten auch mögliche Gebühren berücksichtigt werden. Zwar ist die Kontoführung meist kostenlos, doch bei vorzeitiger Auflösung – etwa beim Vorbezug oder einem Anbieterwechsel – können Kosten entstehen. Ein genauer Vergleich lohnt sich also nicht nur beim Zins, sondern auch bei den Konditionen rund ums Konto.