Renault Aktien fallen zweistellig

16.07.2025 11:50

Der Autobauer Renault stutzt wegen trüber Aussichten seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Schon in den ersten sechs Monaten konnten die Franzosen bei der Profitabilität das bisherige Zielniveau nicht erreichen.

Der Autobauer senkt die Prognosen. (Bild UladzimirZuyeu/Shutterstock)
Der Autobauer senkt die Prognosen. (Bild UladzimirZuyeu/Shutterstock)

Das Papier verlor am frühen Vormittag 16 Prozent, erholte sich dann leicht. Damit weitete Renault seine schwache Entwicklung im laufenden Jahr noch deutlicher aus und notiert nun rund 27 Prozent im Minus. Im europäischen Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts hat sich von den Herstellern bisher nur der Erzrivale Stellantis (Peugeot, Fiat, Chrysler, Opel) schlechter geschlagen als Renault.

Der Finanzvorstand Duncan Minto übernimmt nach dem Abschied von Luca de Meo übergangsweise dessen Posten des Vorstandschefs. Die Suche nach einem neuen Konzernchef sei gut vorangeschritten, teilte Renault mit.

Auf diesen wartet nun umso mehr Arbeit. Renault erwartet 2025 nämlich nur noch eine operative Marge von 6,5 Prozent. Bisher hatte der Konzern mindestens 7 Prozent angepeilt. Der freie Barmittelzufluss soll statt mindestens 2 Milliarden Euro nur noch bei 1,0 bis 1,5 Milliarden liegen.

Marge unter den Erwartungen

Im ersten Halbjahr war der Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge um 2,5 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro gestiegen. Die operative Marge lag bei 6,0 Prozent und damit unter Analystenschätzungen. Negativ beeinflusst worden seien die Ergebnisse unter anderem von einem etwas geringeren Volumen im Juni als erwartet, hiess es weiter. Die Vorratsbestände seien im Konzern zudem aktuell wegen geringerer Produktion erhöht. Und die Transportersparte habe sich in einem scharfen Abschwung des Marktes in Europa schwach entwickelt.

Der Juni dürfte für Renault im Verkauf überraschend schwach ausgefallen sein, schrieb Analyst Roman Gourvil von der Berenberg Bank. Die umfangreiche Gewinnwarnung helfe der Aktie einen Monat nach dem angekündigten Abgang des bisherigen Chefs auf jeden Fall nicht. Die neue Margenprognose sei aber realistisch.

Angesichts der Schwierigkeiten will das Unternehmen seine bestehenden Sparbemühungen verschärfen, hiess es. Diese richteten sich auf Verwaltungs- und Vertriebskosten, auf die Produktion sowie auf Forschung und Entwicklung. Details will das Management bei Vorlage der detaillierten Halbjahreszahlen am 31. Juli nennen.

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