Rücktritt der Regierung zieht französische Aktien nach unten

06.10.2025 14:48

Das Scheitern der französischen Regierung hat am Montag die Finanzmärkte verunsichert. Frankreichs neuer Premierminister Sébastien Lecornu ist nach nur vier Wochen im Amt überraschend zurückgetreten.

Nach der Regierungskrise liegen die Renditen französischer Staats-Anleihen höher als griechische oder italienische (Foto Shutterstock/ HJBC)
Nach der Regierungskrise liegen die Renditen französischer Staats-Anleihen höher als griechische oder italienische (Foto Shutterstock/ HJBC)

Damit ist völlig offen, wie das Land künftig mit seiner hohen Verschuldung umgeht. Lecornu warf den Parteien im zerstrittenen Parlament vor, das Land politisch zu blockieren. Frankreich befindet sich nun in einer schweren Politikkrise, die Präsident Emmanuel Macron massiv unter Druck setzt. Jetzt drohen Neuwahlen und eine anhaltende Verunsicherung.

Die sich verschärfende politische Krise des hoch verschuldeten Landes belastete die Kurse französische Staatsanleihen merklich. Die Rendite zehnjähriger französischer Anleihen stieg im Gegenzug bis auf rund 3,60 Prozent. Sie liegt damit höher als in Griechenland oder Italien. Der Spread, also der Renditeabstand, zu deutschen Anleihen weitete sich aus. So bremst die fehlende Aussicht auf finanzpolitische Reformen und Sparmassnahmen die Nachfrage nach französischen Anleihen. Für Frankreich könnte es immer teurer werden, sich auf dem Kapitalmarkt Geld über Staatsanleihen zu besorgen.

"Obwohl er noch zögert, könnte der Präsident in den kommenden Tagen gezwungen sein, eine neue Auflösung anzukündigen, was den Aufwärtsdruck auf die französischen Zinssätze und die Underperformance des CAC 40 verstärken könnte, mit einem erheblichen Risiko, dass sich die Spannungen auf andere Vermögenswerte wie französische Banken, den Euro und die Spreads der Peripherieländer ausweiten", kommentiert Michaël Nizard, Head of Multi Asset & Overlay, Edmond de Rothschild Asset Management.

Vor diesem Hintergrund scheinen bei einigen Investoren auch gewisse Sorgen mit Blick auf die gesamte Eurozone aufzukommen. So stiegen auch die Anleiherenditen der anderen Euroländer und der Eurokurs gab nach und sank auf 1,1652 US-Dollar.

In Paris gerieten zudem auch die Aktienmärkte unter Druck. Für den französischen Leitindex Cac 40 ging es mit minus 1,5 Prozent auf 7.962 Punkte. Vor allem Bankwerte gerieten unter Druck

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