Millionenstrafe gegen JPMorgan Suisse

22.08.2025 15:31

Die Bank JPMorgan Suisse ist im Nachgang zum Milliardenskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB von der Bundesanwaltschaft zu einer Busse von 3 Mio. Franken verurteilt worden.

Die Busse steht im Zusammenhang mit Straftaten des malaysischen Staatsfonds 1MDB. (Bild: Shutterstock.com/KeongDaGreat)
Die Busse steht im Zusammenhang mit Straftaten des malaysischen Staatsfonds 1MDB. (Bild: Shutterstock.com/KeongDaGreat)

Die Bank hatte den Untersuchungen zufolge ungenügende organisatorische Vorkehrungen gegen qualifizierte Geldwäscherei getroffen.Laut Bundesanwaltschaft wickelte das Institut zwischen Oktober 2014 und Juli 2015 43 Überweisungen in Höhe von rund 174 Mio. Franken ab. Von diesen floss der grösste Teil ins Ausland. Die Gelder stammten aus Straftaten im Zusammenhang mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB.

Die Ermittlungen ergaben, dass JPMorgan Suisse Geschäftsbeziehungen mit Petrosaudi und ihre Führungspersonen einging, obwohl in öffentlichen Quellen bereits negative Informationen über deren Rolle bei der Veruntreuung von 1MDB-Geldern vorlagen. Die Bank habe die Hintergründe nicht ausreichend geprüft und sei deshalb ihrer Pflicht zur Verhinderung von Geldwäscherei nicht nachgekommen, schreibt die Bundesanwaltschaft

Strafbefehl ist rechtskräftig

Die Schweizer Strafbehörde verzichtete auf eine zusätzliche Ersatzforderung, da 1MDB als Privatkläger eine Entschädigung von umgerechnet knapp 270 Mio. Franken von der Bank zugesprochen erhält. Bei der Strafzumessung berücksichtigte die Behörde neben der Kooperation der Bank auch den langen Zeitablauf (rund zehn Jahre) seit den Delikten.

Der Strafbefehl ist rechtskräftig. Weder die Bank noch die Bundesanwaltschaft legten Einsprache ein.

Gleichzeitig erklärten die malaysische Regierung und JPMorgan in einer gemeinsamen Erklärung, sich auf eine umfassende Beilegung aller Fragen im Zusammenhang mit 1MDB geeinigt zu haben. Im Rahmen der Vereinbarung zahlt JPMorgan ohne Schuldeingeständnis die umgerechnet 270 Mio. Franken in den malaysischen Vermögenswiederherstellungsfonds.

JPMorgan betont in einer weiteren Stellungnahme ihr Bekenntnis zu «höchsten Standards» und verweist auf die enge Zusammenarbeit mit der malaysischen Regierung bei der Klärung früherer 1MDB-Angelegenheiten, die vollständig überprüft worden seien. Seither habe man die Kontrollen verstärkt und das Vertrauen von Aufsichtsbehörden gewonnen.

Gewaltiger Korruptionsfall

Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Verfahren rund um den milliardenschweren 1MDB-Skandal. Dieser löste einen der grössten Korruptionsfälle der Welt aus. Über den malaysischen Staatsfonds '1Malaysia Development Berhad' sollen zwischen 2009 und 2015 rund 4,5 Mrd. Dollar veruntreut und über ein globales Netz von Banken und Briefkastenfirmen gewaschen worden sein.

Eine zentrale Rolle spielte dabei Petrosaudi, die mit dem Fonds gemeinsame Projekte vorgab und so Gelder ins Ausland verschob. Das Geld floss in Luxusimmobilien, Kunstwerke und u.a. in die Finanzierung des Films «The Wolf of Wall Street».

In der Folge wurde der malayische Ex-Premier Najib Razak zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, zahlreiche Banken gerieten unter Druck, und Malaysia litt unter einem massiven Vertrauensverlust bei Investoren.

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