Kursfeuerwerk von Richemont nach strahlendem Weihnachtsquartal

16.01.2025 10:16

Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont legten am Donnerstag mit einem Kursfeuerwerk um spektakuläre 16 Prozent los. Der Schmuck- und Uhrenhersteller hat im Weihnachtsquartal deutlich mehr teure Produkte verkauft als von Analysten erwartet worden war.

Cartier ist Teil von Richemont. Im höhermargigen Schmuckgeschäft hat der Konzern die Erwartungen weit übertroffen. (Bild: Shutterstock.com/Mats Wicklund)
Cartier ist Teil von Richemont. Im höhermargigen Schmuckgeschäft hat der Konzern die Erwartungen weit übertroffen. (Bild: Shutterstock.com/Mats Wicklund)

Mit ihrem Vorstoss um 16 Prozent auf 161,45 Franken (10 Uhr) setzen die Papiere den guten Lauf vom Börsenjahr 2024 fort, während dem sie sich um fast einen Fünftel verteuert haben. Im Sog von Richemont rücken am Donnerstag auch die Konkurrenzpapiere von Swatch Group mächtig um 8,2 Prozent vor, während der Gesamtmarkt (SMI) mit +0,7 Prozent tendierte.

Am Nachmittag hielten sich die Aktien von Richemont mit rund 160 Fr. nahe dem am Vormittag erreichten Allzeithöchst.

Mit dem von der Schmucksparte getriebenen Wachstum, das massiv über den Erwartungen lag, hat der Uhren- und Schmuckkonzern Analysten und Investoren auf dem falschen Fuss erwischt: «Shine bright like a diamond», «Fröhliche Weihnachten» oder «A strong beat» titelten Analysten in ihren Kommentaren. Der Konzern habe mit dem Ausweis zum Weihnachtsquartal die Erwartungen «zerschlagen», heisst es zum Beispiel Bernstein.

Die Reaktion von Analysten

Im Schmucksegment habe Richemont mit einem Plus von 14 Prozent die Konsenserwartungen (AWP-Konsens: +3 Prozent) bei weitem übertroffen, hält Bernstein-Analyst Luca Solca fest. Auch im Geschäft mit Luxusuhren habe sich die Nachfrage nicht ganz so verhalten entwickelt wie befürchtet. Der Umsatz in dieser Sparte ging zwar um 8 Prozent zurück, die Analystengemeinde hatte aber einen Einbruch von 14 Prozent erwartet.

Das überraschend starke Wachstum im höhermargigen Schmuckgeschäft dürfte positive Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns haben, hält Jon Cox von Kepler Cheuvreux fest. Cox zufolge war die Absatzentwicklung besonders in Europa völlig unterschätzt worden.

Doch auch die Regionen Amerika und Mittlerer Osten hätten sich besser als erwartet entwickelt. In China bleibt das Marktumfeld dagegen «herausfordernd», wie Richemont selbst in der Mitteilung ausführt.

Liquidität stark verbessert

Richemont habe die Erwartungen im wichtigsten Quartal des Jahres dank eines saisonal bedingt besseren geografischen Mix (Umsatzanteil Amerika höher, Asien tiefer) und besseren Produktmix (Umsatzanteil Schmuckmarken höher, Uhrenmarken tiefer) deutlich übertroffen, kommentiert Patrik Schwendimann von der ZKB. Allerdings sei die Weihnachtssaison auch in früheren Jahren speziell gewesen, weshalb dies noch nicht als neuer Trend gesehen werden könne.

Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel verweist auf die stark gestiegenen liquide Mitteln. Dies zeige, dass es dem Unternehmen möglich sei, höhere Umsätze in Gewinne umzumünzen.

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