Eine aktuelle Untersuchung von Capital Group bei 600 HNWIs in Europa, dem asiatisch-pazifischen Raum und den USA, zeigt: Vermögende Familien rund um den Globus beschleunigen die Übergabe ihres Vermögens an die nächste Generation. Diese investiert allerdings nicht einmal ein Drittel des geerbten Vermögens.
Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten hat ihr Vermögen direkt von den Grosseltern geerbt, die Mehrheit (55 Prozent) in einer Grössenordnung von 1 bis 25 Millionen US-Dollar.
Millennials wenden sich bei der Vermögensanlage nach einer Erbschaft häufiger an soziale Medien und sogenannte „Finfluencer“ (27 Prozent) als an professionelle Finanzberater (18 Prozent). Schweizer Vermögende hingegen wenden sich seltener an Finanzberater, um sich in Erbschaftsfragen beraten zu lassen (10 Prozent gegenüber 25 Prozent weltweit), und suchen auch weniger Inspiration in sozialen Medien und bei „Finfluencern“ (18 Prozent gegenüber 23 Prozent weltweit).
61 Prozent setzen bei Nachfolgefragen auf Juristen und 49 Prozent auf Steuerberater. Lediglich rund 20 Prozent beziehen Finanzberater ein. 79 Prozent hinterlassen keine konkreten Vorgaben zur Verwendung des Erbes. In der Region Asien-Pazifik (82 Prozent) ist dieser „hands-off“-Ansatz noch ausgeprägter als in Europa (77 Prozent) und den USA (77 Prozent).
Die Studie zeigt: Erbschaften bleiben häufig ungenutzt. Im Durchschnitt werden nur 22 Prozent des geerbten Vermögens in Investmentfonds und 11 Prozent in Pensionsfonds investiert. Vermögende Personen in der Schweiz sind weniger geneigt, ihr Erbe zu investieren: Nur 28,8 Prozent tun dies, verglichen mit 32,9 Prozent im weltweiten Durchschnitt.
60 Prozent der Vermögensinhaber sind unzufrieden mit der Art und Weise, wie sie ihr Erbe verwendet haben – ein Drittel bedauert, zu wenig investiert zu haben. Nicht so die Schweizer Vermögenden: 58 Prozent der Befragten sind zufrieden damit, wie sie ihr Erbe verwendet haben (gegenüber 40 Prozent weltweit).
Die Studie von Capital Group wurde im Februar und März 2025 von Financial Times Longitude durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden 600 vermögende Privatpersonen mit einem investierbaren Vermögen zwischen 250'000 und 10 Millionen US-Dollar und Erbschaften zwischen 100'000 und 50 Millionen US-Dollar zu ihrem Umgang mit Erbschaften und ihrer Nachfolgeplanung befragt.