Deutsche Börse: Tochter ISS Stoxx soll bald an die Börse

26.06.2025 12:51

Laut Bloomberg hat der Börsenbetreiber zusätzliche Banken mit den Vorbereitungen für ein IPO der Tochterfirma ISS Stoxx beauftragt. Der Börsengang könnte im zweiten Halbjahr 2025 stattfinden.

Die Deutsche Börse hatte ISS vor vier Jahren übernommen und will sie nun offenbar selber listen lassen. (Bild Shutterstock)
Die Deutsche Börse hatte ISS vor vier Jahren übernommen und will sie nun offenbar selber listen lassen. (Bild Shutterstock)

Zusätzlich zu den bereits federführend tätigen Instituten Deutsche Bank, Morgan Stanley und UBS sollen nun auch die Bank of America, Berenberg, BNP Paribas, die Commerzbank, Goldman Sachs, Jefferies Financial sowie Société Générale in untergeordneter Rolle involviert werden. Zuerst hatte Bloomberg darüber berichtet.

Demnach könnte sich das Emissionsvolumen auf rund eine Milliarde Dollar belaufen, womit der Deal einer der grössten in Europa seit Längerem wäre. Die Deutsche Börse hatte bereits im Februar angekündigt, dass sie den Markt für einen Börsengang sondieren und mehr Informationen zu ISS Stoxx veröffentlichen möchte.

General Atlantic möchte aussteigen

Die Deutsche Börse hält 80 Prozent an ISS Stoxx. Die übrigen 20 Prozent liegen beim Finanzinvestor General Atlantic, der gern aussteigen würde. Als Alternative zu einem Börsengang könnte die Börse General Atlantic den Anteil auch abkaufen, betonte Vorstandschef Stephan Leithner im Februar. «Beide Wege bereiten wir vor.» Welcher am Ende gewählt werde, hänge auch von General Atlantic und dem Marktumfeld ab. Die beteiligten Banken und General Atlantic wollten sich nicht äussern.

Die Deutsche Börse hatte ISS 2021 übernommen und später mit der Indextochter Stoxx zusammengelegt. In der Öffentlichkeit ist ISS vor allem als Stimmrechtsberater bekannt, an dessen Empfehlung sich viele Investoren bei Hauptversammlungen orientieren. Darüber hinaus berät ISS Firmen in den Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) – kurz ESG – und bietet in diesem Bereich auch zahlreiche Daten an.

Das Geschäft mit Nachhaltigkeitsdaten habe unter Trumps Politik bisher allerdings nicht gelitten, sagte der zuständige Börsen-Vorstand Christian Kromann dem Handelsblatt noch im April. Im Gegenteil: «Wir verzeichnen global eine steigende Nachfrage nach ESG-Daten», erklärte Kromann. «Den allermeisten Investoren weltweit sind Nachhaltigkeit und Diversität weiter sehr wichtig. Ich bin überzeugt: ESG wird überleben.»

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