Wegen des Angriffs auf den Iran steigen die Ölpreise deutlich an. Gold nähert sich wieder dem Rekordniveau während Kryptowährungen stark verlieren.
Der Öl-Preis stieg nach dem Angriff Israels drastisch an. Preise für ein Barrel der Sorte WTI lagen zeitweise um gut elf Prozent im Plus. Ein Barrel kostete am frühen Freitagmorgen über 75 Dollar – so viel wie zuletzt im Januar, bevor der Zollstreit und die Sorgen um die US-Wirtschaft die Preise drückten.
Am Montag lag der Preis noch bei knapp 65 Dollar. Der Iran ist ein wichtiges Förderland von Öl, und die militärische Eskalation schürt die Sorge bei Anlegern, dass sich das Angebot auf dem Weltmarkt nun verknappen wird.
Der Goldpreis stieg um 1,4 Prozent auf 3448,70 Dollar je Feinunze, weil Anleger sich mit dem Edelmetall abzusichern versuchen. Sie flüchteten sich auch in andere sichere Häfen: Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen fiel leicht auf 4,34 Prozent. Auch die japanischen Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit waren gefragt. Ihre Rendite sank auf 1,41 Prozent.
Auch die Kryptomärkte reagierten deutlich auf die Eskalation. Der Bitcoin notierte gut vier Prozent schwächer. Ether brach um zehn Prozent ein. Solana gab sogar um über zehn Prozent nach.
An Asiens Aktienmärkten hat Israels Angriff auf den Iran zunächst nicht für Panikverkäufe gesorgt. Die wichtigsten asiatischen Indizes lagen im frühen Handel moderat im Minus. Im grössten asiatischen Finanzmarkt Japan fiel der Leitindex Nikkei im Vormittagshandel bis 10:30 Uhr Ortszeit um 1,6 Prozent auf 37.557 Punkte. Der südkoreanische Index Kospi gab um 1,3 Prozent nach.
Die Anleger bleiben nervös. Der Nikkei-Volatilitätsindex sprang auf 29 Prozent und damit über die 20-Prozent-Marke, über der Analysten die Märkte als ängstlich einstufen. Der Marktstratege Kentaro Hayashi von Daiwa Securities sagte gegenüber der Wirtschaftszeitung «Nikkei», dass viele Investoren besorgt seien, dass eine eskalierende Lage den Ölpreis in die Höhe treiben oder Transportwege unterbrechen könnte.
Aber das ist nicht die einzige negative Nachricht, die gerade der japanische Markt zu verdauen hat. Am Mittwoch hatte US-Präsident Trump gedroht, die Zölle auf importierte Autos über die bisherigen 25 Prozent anzuheben. Damit platzte er in die Zollgespräche mit Japan, in denen der ostasiatische US-Alliierte sogar eine Abschaffung der Autozölle für Japan aushandeln will.
Einige Autoaktien geben daher am Freitag erneut stark nach. Der Aktienkurs des weltgrössten Autoherstellers Toyota sank bis 10:30 Uhr Ortszeit um 2,9 Prozent auf 2540 Yen, der exportabhängige Hersteller Mazda sogar um 3,4 Prozent auf 845 Yen.