China und USA einigen sich auf Rahmenabkommen zu Seltenen Erden

11.06.2025 09:12

China liefert mehr Seltene Erden in die USA. Die Vereinigten Staaten lockern im Gegenzug Exportbeschränkungen etwa für Chipsoftware und Flugzeugmotoren. So lautet offenbar der Kompromiss im Handelsstreit, den Vertreter der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt in London ausgehandelt haben.

China und die USA kommen sich mit einem «Rahmenabkommen» wieder etwas näher. (Bild Scharfsinn/Shutterstock)
China und die USA kommen sich mit einem «Rahmenabkommen» wieder etwas näher. (Bild Scharfsinn/Shutterstock)

In der britischen Hauptstadt waren Delegationen unter Führung von US-Finanzminister Scott Bessent und dem chinesischen Vizepremier He Lifeng zusammengekommen. Man habe sich auf ein «Rahmenabkommen» geeinigt, um den Handelsstreit zwischen den beiden Ländern zu deeskalieren, sagte US-Handelsminister Howard Lutnick in der Nacht zum Mittwoch. Der Vorschlag müsse nun von den jeweiligen Staatsoberhäuptern abgesegnet werden, erklärte Chinas internationaler Handelsbeauftragter, Li Chenggang.

Der Handelskonflikt zwischen beiden Ländern hatte sich zuletzt wieder zugespitzt. Vergangenen Mittwoch hatten Chinas Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump nach einem Krisentelefonat schliesslich Verhandlungen angekündigt. Anders als bei den Gesprächen im Mai in Genf standen dabei nicht die Zölle im Mittelpunkt, sondern Chinas Exportkontrollen bei Seltenen Erden, sowie die US-Tech-Restriktionen gegenüber China. Wenn China die Ausfuhr genehmige, könnten die USA ebenfalls einige Exportbeschränkungen aufgeben, sagte Lutnick.

Details der Einigung von London wurden zunächst noch nicht öffentlich. Man habe «Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Genfer Konsenses gefunden», so Lutnick. Bei den Gesprächen im Mai hatten sich beide Seiten darauf verständigt, viele der zuvor verhängten hohen gegenseitigen Strafzölle für 90 Tage auszusetzen. Die Zölle für chinesische Einfuhren in die USA betrugen zwischenzeitlich 145 Prozent, die für US-Exporte nach China 125 Prozent.

Befristete Lizenzen

Schon länger versuchen die USA mit immer weitreichenderen Exportbeschränkungen, die technologische Aufholjagd Chinas zu verlangsamen. Vor allem die seit Oktober 2022 geltenden Restriktionen für die Lieferung von Hightech-Chips sowie von modernen Maschinen zu deren Produktion treffen China hart. Diese wurden immer stärker ausgeweitet.

Bereits nach dem Telefonat von Trump und Xi vergangenen Mittwoch gab es Anzeichen, dass China die Lizenzvergabe für den Export von Seltenen Erden in die USA beschleunigt. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erhielten Zulieferer der drei US-Autobauer General Motors, Ford und Stellantis vorläufige Exportlizenzen, allerdings befristet auf sechs Monate.

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