Beim jüngsten Krypto-Crashs haben Anleger alleine am Dienstag mehr als eine halbe Milliarde Dollar aus dem iShares Bitcoin Trust von BlackRock abgezogen. Schon an den Tagen zuvor floss sehr viel Geld ab.
Dabei galt der IBIT, der grösste seiner Art, als unangefochtener Erfolg. Seit dem Start im Januar 2024 sammelte der Fonds über 72 Milliarden Dollar an Vermögen ein und allein seit diesem Jahr zog er fast 26 Milliarden Dollar an frischem Kapital an. Doch die anhaltenden Abflüsse der letzten Wochen werden nun als klares bärisches Signal interpretiert.
Am Dienstag zogen Anleger netto 523 Millionen Dollar aus dem iShares Bitcoin Trust ab. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit Kapitalabflüssen, wie aus Daten von Bloomberg hervorgeht. Die zwölf in den USA gehandelten Bitcoin-ETFs verzeichneten im November bislang Abflüsse von mehr als 3 Milliarden Dollar – fast 2 Milliarden Dollar davon entfielen auf den BlackRock-Fonds IBIT.
Der Grund: Der brutale Preisverfall des Bitcoin. Dieser hat seit ihrem Rekordhoch im Oktober fast 30 Prozent an Wert verloren und notiert auf dem tiefsten Stand seit April. Der Markt hat sich vom Schock des 10. Oktober, als gehebelte Wetten im Wert von rund 19 Milliarden Dollar ausradiert wurden, noch immer nicht erholt.
Mit dem Fall unter 95 000 Dollar rutschten die Anleger aller zwölf US-Bitcoin-ETFs in die Verlustzone. Eine psychologisch verheerende Entwicklung, die die Abwärtsspirale beschleunigt. Allein im November flossen bislang mehr als drei Milliarden Dollar aus den Spot-ETFs ab, wovon fast zwei Milliarden auf den IBIT entfielen.
«ETF-Abflüsse in Kombination mit Verkäufen langfristiger Investoren haben die Marktliquidität verringert, kurzfristig den Bitcoin-Preis gedrückt und schwindende Marktzuversicht offengelegt», sagte Dilin Wu, Research-Strategin bei Pepperstone gegenüber Bloomberg.
Laut Sean Dawson, Analysechef bei der Krypto-Optionsplattform Derive.xyz, sichern sich derzeit viele Händler gegen einen Bitcoin-Rückgang auf 80 000 Dollar bis zum 26. Dezember ab. «Angesichts der anhaltenden Sorgen um die Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarkts und der sinkenden Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember gibt es derzeit kaum makroökonomische Gründe für Optimismus zu Jahresende», erläuterte Dawson.