Indien könnte geringer wachsen als prognostiziert

06.03.2013 10:20 - Raiffeisen Capital Management Österreich

Indien könnte geringer wachsen als prognostiziert

- langfristig scheint Indiens Aktienmarkt dennoch aussichtsreich

Die Key-Facts:

Globaler Überblick: Bei den Konjunktur-Vorlaufindikatoren sind für die Emerging Markets (EM) zumeist nur noch bescheidene Anstiege zu verzeichnen. Sowohl China als auch Indien enttäuschten zuletzt. Eine neuerliche wirtschaftliche Belebung wird vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden. Ungeachtet dessen dürfte China weiterhin als Wachstumslokomotive fungieren und das Wachstumsziel der Regierung von rund 8 - 8,5 % auch 2013 erreichen können.

Im Übrigen war in den letzten Jahren die massive Ausweitung der Kreditvergabe ein zentraler Treiber des Wachstums in vielen Schwellenländern. Eine Beibehaltung des Steigerungstempos bei der Kreditausweitung scheint aber für die meisten Länder kaum möglich zu sein. Künftige Zuwächse müssen damit stärker von Produktivitätsgewinnen ausgehen.

EM-Anleihen sind nach wie vor das Ziel von deutlichen Mittelzuflüssen. Dennoch könnte hier die eine oder andere Kurskorrektur anstehen.

China: Chinas Konjunkturindikatoren stagnierten zuletzt nur noch. Am Aktienmarkt sind derzeit besonders die Immobilienwerte die Treiber. Insgesamt sieht Raiffeisen Capital Management chinesische Aktien derzeit weiterhin in einer längeren Bodenbildungsphase und erwartet kurzfristig keinen nachhaltigen größeren Kursaufschwung.

Indien: Die Industrieproduktion enttäuschte abermals und bestätigte das seit längerem zu verzeichnende Bild einer zu geringen Investitionstätigkeit. Auch die hartnäckig hohe Inflation und relativ hohe Zinsen drücken die Stimmung. Damit könnte sich auch die Wachstumsprognose der Regierung von 5,5 % für 2012/2013 als zu hoch erweisen. Das Defizit in der Handelsbilanz erreichte einen neuen Rekordwert - eine nachhaltige Besserung ist angesichts der hohen Abhängigkeit Indiens von Ölimporten nicht in Sicht. Langfristig scheint Indiens Aktienmarkt dennoch aussichtsreich (wg. moderater Bewertungen, und die geplanten Erleichterungen für ausländische Investoren könnten mittelfristig für neue Kapitalzuflüsse sorgen).

Brasilien: Die Inflation bleibt ein zentrales Sorgenkind. Die Wirtschaft kommt nicht in Fahrt. Zwar boomt unverändert der Konsum, doch dem steht eine kräftig schrumpfende Industrieproduktion gegenüber. Infrastrukturengpässe und ein Mangel an ausreichend ausgebildeten Arbeitskräften sind Problemfelder, die die Regierung zwar angeht, aber natürlich nicht kurzfristig zu beheben vermag. Zugleich werfen Infrastrukturinvestitionen - so lohnend sie für die gesamte Volkswirtschaft auch sind - direkt für die Investoren eher bescheidene Erträge ab. Insofern bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die Regierung hier beim Werben von privaten Investoren ist.

Russland: Die Notenbank befindet sich im Dilemma zwischen schwachem Wachstum und zu hoher Inflation. Es bleibt abzuwarten, ob vor dem für Juni anstehenden Wechsel an der Spitze der Notenbank noch ein Zinsschritt erfolgen wird. Zinssenkungen könnten möglicherweise im Sommer und in der zweiten Jahreshälfte erfolgen - es sei denn, dass ein unerwartet starker Konjunktureinbruch die Zentralbank doch schon früher zum Handeln animiert. Die lang erwartete Öffnung des Staatsanleihemarktes für Auslandsinvestoren erfolgte im Februar, konnte aber russischen Staatsanleihen in den ersten Wochen keinen Auftrieb geben.

Polen: Die Wirtschaft hat in den letzten Monaten spürbar an Dynamik verloren. Zugleich fällt die Inflationsrate relativ kräftig; ob es nach zuletzt vier Zinssenkungen noch weitere Zinsschritte geben wird, ist angesichts der begleitenden Kommentare der Notenbanker aber nicht sicher. Die Marktreaktion darauf spiegelte sich in steigenden Renditen und fallenden Anleihekursen wider.

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