Grossbritannien: Inflation steigt stärker als erwartet

19.02.2025 10:03

Die Verbraucherpreise in Grossbritannien sind zu Jahresbeginn überraschend stark gestiegen. Sie legten im Januar um 3,0 Prozent zu, dies nach 2,5 Prozent im Dezember, wie das Statistikamt ONS in London mitteilte.

Die Teuerungsrate lag zuletzt bei 3 Prozent. (Bild ML Robinson/Shutterstock)
Die Teuerungsrate lag zuletzt bei 3 Prozent. (Bild ML Robinson/Shutterstock)

Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus im Jahresvergleich von 2,8 Prozent gerechnet. Die Zentralbank strebt einen Wert von zwei Prozent an. Die Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, lag im Januar bei 3,7 Prozent, dies ist deutlich mehr als die 3,2 Prozent, welche noch im Dezember ausgewiesen wurde.

Die Bank of England (BoE) hat den Leitzins Anfang des Monats zum dritten Mal seit dem Sommer 2024 gesenkt – und zwar um einen Viertelpunkt auf 4,50 Prozent. Laut BoE-Chef Andrew Bailey wird sie bei weiteren Zinssenkungen einen «schrittweisen und vorsichtigen Ansatz» verfolgen.

Dafür spricht auch das zuletzt beschleunigte Lohnwachstum in Grossbritannien. Die Löhne in der Privatwirtschaft stiegen in den letzten drei Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent. Dies ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr.

Die Zentralbank erwartet, dass die Inflation im dritten Quartal dieses Jahres mit 3,7 Prozent ihren Höhepunkt erreichen wird. Hauptursache für den Teuerungsschub sind höhere Energiekosten und regulierte Tarife für Stromrechnungen und Busfahrten.

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