Asset Management Studie: «Margen sind unter Druck»

12.06.2025 09:16

Schweizer Asset Manager haben ihre verwalteten Vermögen im Jahr 2024 auf den Rekordwert von 3,45 Billionen Franken gesteigert und damit die Position der Schweiz als drittgrösster Asset-Management-Standort in Europa gefestigt. Laut Studie sind trotz Wachstum, die Margen unter Druck.

Adrian Schatzmann, CEO der Asset Management Association Switzerland (AMAS). (Bild pd)
Adrian Schatzmann, CEO der Asset Management Association Switzerland (AMAS). (Bild pd)

Die Ergebnisse der Swiss Asset Management Study 2025 zeigen: Wachstum ist derzeit von der Marktperformance abhängig. Mit einem Marktanteil von 11% hat die Schweiz ihre Position als der drittgrösster Asset-Management-Standort in Europa gefestigt, vor Deutschland und nur noch hinter Frankreich und dem Vereinigten Königreich.

«Dieses Wachstum ist eine Bestätigung für die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Asset Managements», sagt Adrian Schatzmann, CEO der Asset Management Association Switzerland (AMAS). «Aber es unterstreicht auch die Notwendigkeit, sich weiterzuentwickeln – denn fast das gesamte Wachstum ist auf die Marktperformance zurückzuführen und nur in begrenztem Umfang auf Neugeldzuflüsse.»

Asset Management als Exportindustrie

Mit einem Anteil von 31% an den für ausländische Kunden verwalteten Vermögen bleibt das Schweizer Asset Management eine wichtige Exportbranche. Die Branche profitiert von der politischen Stabilität des Landes, gut entwickelten Kapitalmärkten und dem Zugang zum globalen Talente-Pool. Zwischen 2019 und 2024 trug der Sektor über 4,2 Milliarden Franken an Einkommenssteuern zur Schweizer Wirtschaft bei. Im Jahr 2024 waren im Schweizer Asset Management fast 60’000 Angestellte tätig.

«Um nachhaltig zu wachsen, müssen Schweizer Asset Manager ihre internationale Präsenz ausbauen», sagt Norman Karrer, Managing Partner bei zeb Schweiz. «Dazu gehören die Sicherung des grenzüberschreitenden Marktzugangs und ein aktiveres Engagement bei ausländischen institutionellen Anlegern.»

320 Millionen Franken pro Kopf

Trotz einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5,5 % bei den verwalteten Vermögen und einem Kosten-Ertrags-Verhältnis von 73 % bleibt die Gesamtrentabilität laut Studie stabil. Mit einem durchschnittlichen verwalteten Vermögen pro Vollzeitstelle von 320 Millionen Franken sei die Branche hochproduktiv, steht aber aufgrund der Marktsättigung und des Margendrucks zunehmend unter Druck.

Gemäss der Studie liegt die Antwort in Innovation und Diversifikation. Fast 70 % der befragten Schweizer Asset Manager geben die Stärkung ihrer Marktposition als strategische Priorität an, gefolgt von der Produkterweiterung (34 %). Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Distributed-Ledger-Technologie (DLT) werden als Schlüssel zur Steigerung von Effizienz und Wertschöpfung in der Zukunft angesehen.

Die Studie stellt eine starke Dynamik für Private Markets wie Private Equity, Infrastruktur und Private Credit fest. Mehr als zwei Drittel der Asset Manager, die M&A-Transaktionen anstreben, nennen den Zugang zu Private Markets als ihr Hauptziel. Die Erschliessung dieses Segments wird nicht nur neue Ertragsquellen schaffen, sondern auch den Druck auf die Margen verringern.

Wachstum begrenzt

«Das Schweizer Asset Management sieht sich einem anhaltenden Kosten- und Margendruck gegenüber, wobei die organischen Wachstumsmöglichkeiten auf dem heimischen Markt begrenzt sind. Die Expansion in Private Markets ist eine Chance - nicht nur, um die Rentabilität zu steigern, sondern auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben», sagt Norman Karrer. «Gleichzeitig müssen Fusionen und Übernahmen von einer zweitrangigen Überlegung zu einer strategischen Notwendigkeit werden, insbesondere für weniger fokussierte mittelgrosse Anbieter. Das Erreichen von Grösse durch Konsolidierung wird entscheidend sein, um die Fähigkeiten zu stärken, Effizienzgewinne zu erzielen und sicherzustellen, dass Schweizer Asset Manager auf globaler Ebene relevant bleiben.»

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