Emerging Markets Anlagen: Beilage oder Hauptgang?

18.10.2012 16:00 - UBS Asset Management Switzerland AG, Zurich

Emerging Markets Anlagen: Beilage oder Hauptgang?

Martin Thommen, Leiter UBS Funds

Schwellenländer bieten langfristig attraktive Anlageperspektiven. Da ein immer größerer Anteil der globalen Wirtschaftsleistung auf diese Länder entfällt, wandelt sich ihr Charakter allmählich von einer Satelliten- zur Kernanlage. Gleichzeitig ist das Engagement vieler Investoren in Aktien und Anleihen aus diesen Ländern nur gering. Ein guter Grund, sich mit diesem Thema näher zu befassen!

In den Portfolios vieler Investoren sind Schwellenländer nur geringfügig vertreten. Eigentlich wenig verständlich, denn die mittel- bis langfristigen Perspektiven sind vielversprechend. Zu den Vorteilen gegenüber den entwickelten Märkten zählen die geringere Verschuldung von Staaten, Unternehmen und Haushalten, ein schnelleres Wachstum der Produktivität und Wirtschafts-leistung sowie die günstigere demografische Entwicklung. Gerade die Kombination aus niedrigen oder mittleren Einkommen und hohen Wachstumsraten hat zu einer dynamischen Entwicklung in diesen Regionen geführt, deren Verlauf eine neue Mittelschicht geschaffen und insgesamt die Kräfteverhältnisse in der Weltwirtschaft transformiert hat.

Schwellenländer dürften auch weiterhin die Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft bleiben. Während über 80% der Menschen in diesen Staaten leben, entspricht ihr Anteil am weltweiten kaufkraftbereinigten BIP erst rund 45%. Doch das Gewicht der Weltwirtschaft verschiebt sich schnell. Nachdem China Japan als Nummer zwei der Weltwirtschaft bereits überholt hat, dürfte es den Chinesen noch in diesem Jahrzehnt gelingen, die USA als grösste Wirtschaftsmacht abzulösen.1 Bis 2020 dürfte mehr als die Hälfte des kaufkraftbereinigten globalen BIP in den Emerging Markets erarbeitet werden.

Keine Entwicklung verläuft jedoch geradlinig. Dem fulminanten Aufstieg waren die schweren Finanzkrisen der 90er Jahre vorausgegangen (1994 Mexiko-, 1997 Asien- und 1998 Russland-Krise). Die Regierungen der krisengeprägten Länder zogen jedoch die richtigen Schlüsse und führten eine stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik ein. Heute zeigen sich die Früchte dieser umsichtigen Reformen in soliden Staatshaushalten. So beträgt die durchschnittliche Staatsverschuldung der Schwellenländer lediglich 40% – im Vergleich mit den USA und Europa ein ausgezeichneter Wert. Zudem hat die finanzielle Solidität der Schwellenländer einen positiven Einfluss auf ihre Bonität. Denn während vor 15 Jahren gerade einmal 2% aller Schwellenländeranleihen über ein Investment Grade Rating verfügten, liegt dieser Anteil heute bei rund 60%. Dies sind erfreuliche Perspektiven. Jedoch wäre es falsch, angesichts solch eindrücklicher Zahlen die Risiken für Anleger auszublenden. «Eine Ansteckung durch die Staatsschuldenkrise in der Eurozone bleibt derzeit das grösste Risiko für Schwellenländer-anlagen», sagt Justin Wells, Spezialist für Emerging Markets Aktien bei UBS Global Asset Management, und fügt hinzu: «Auch eine stärker als erwartete Abkühlung des Wirtschaftswachstums in grossen Volkswirtschaften wie China ist ein Risikofaktor.»

Wie die Staaten, so sind auch die Unternehmen und die privaten Haushalte in den Schwellenländern wenig verschuldet. Diesen finanziellen Spielraum nutzen immer mehr Konsumenten der neuen, aufstrebenden Mittelklasse, um grössere Anschaffungen wie Waschmaschinen, Autos oder Wohnungen zu finanzieren. Besonders eindrücklich ist dieser Trend in Asien. Dort umfasste die Mittelklasse im Jahr 2009 rund eine halbe Milliarde Menschen. Bis 2020 wird mit 1,7 Milliarden Menschen in diesem Einkommenssegment gerechnet. Und bis 2030 sollen gar 3,2 Milliarden Konsumentinnen und Konsumenten zu dieser neuen Mittelklasse zählen.2

Mit dieser Entwicklung verschiebt sich auch die globale Nachfrage: Laut einer OECD Studie entfielen im Jahr 2000 auf die Asiaten (ohne Einwohner Japans) rund 10% des globalen Mittelklassekonsums. Bis 2040 dürfte dieser Anteil rund 60% erreichen. Ein Grund für diese Entwicklung ist das geringe Durchschnittsalter der Asiaten – über 40% sind unter 25 Jahre. Diese Menschen befinden sich in einer Lebensphase, in der bedeutende Anschaffungen anfallen – etwa bei der Haushaltsgründung oder dem Umzug vom Land in die Stadt.

Die Kombination der aufgezeigten Entwicklungen ist für langfristig orientierte Investoren attraktiv. Da sich Schwellenländer allmählich von einer Satelliten- zur Kernanlage entwickeln, sollten sich Investoren überlegen, ob ihr Portfolioanteil in diesen Regionen nach wie vor angemessen ist. Oder um die Metapher im Titel aufzugreifen: Beilage oder Hauptgang? Grundsätzlich empfiehlt es sich für Anleger, das Potenzial der Schwellenländer aus einer mittel- bis langfristigen Perspektive zu betrachten und beim Investieren im Rahmen der Risikofähigkeit breit diversifiziert vorzugehen. UBS Funds bietet dazu eine umfassende Palette an Schwellenländerfonds in den Anlageklassen Aktien, Festverzinsliche und Multi Asset.

1The Economist, Economics focus: How to get a date, 31.12.2011

2Mittelklasse wird laut OECD als ein kaufkraftbereinigtes Pro-Kopf-Einkommen zwischen 10 USD pro Tag

Für dieses interessante Anlagethema bieten wir Ihnen den Anlagefonds UBS Emerging Markets Allocation in drei unterschiedlichen Währungstranchen an:

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