Das Vermögen der 300 Reichsten in der Schweiz war noch nie so hoch wie in diesem Jahr. Das gesamte Vermögen der «Superreichen» ist 2024 laut der «Gold-Bilanz» um 4,8 Prozent auf total 833,5 Milliarden Franken gestiegen.
Pro Kopf gerechnet besitzen die 300 Reichsten damit im Schnitt knapp 2,8 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Als das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» im Jahr 1989 erstmals das Vermögen der Reichsten der Schweiz schätzte, betrug das durchschnittliche Vermögen der damals nur 100 aufgeführten Personen 660 Millionen Franken.
Die Schweiz bleibe ein Land der Superreichen, stellte die «Bilanz» denn auch fest. Mehr als jeder Zweite der 300 Reichsten - exakt 152 - sei ein Milliardär. Allein die zehn Reichsten in der Schweiz besässen zusammen 218 Milliarden Franken und damit mehr als ein Viertel des Gesamtvermögens.
Zuvor waren die Vermögen der «Superreichen» in den Jahren 2022 und 2023 geschrumpft, erinnert das Magazin. Die nun errechneten gut 833 Milliarden Franken übertreffen nun aber den bisherigen Rekord aus dem Corona-Jahr 2021.
An der Spitze steht nach wie vor der in Genf wohnhafte Gérard Wertheimer, sein Grossvater Pierre Wertheimer war Mitgründer des Modehauses Chanel. Für den Erstplatzierten gibt es allerdings einen Wermutstropfen: Sein Vermögen ist um rund 4 Milliarden auf nur noch 37 bis 38 Milliarden Franken gesunken.
Gefolgt wird der Genfer von den Familien Oeri, Hoffmann und Duschmalé auf Platz zwei. Die hinter dem Pharmakonzern Roche stehenden Familien werden auf 28 bis 29 Milliarden Franken geschätzt und damit 2 Milliarden höher als im letzten Jahr. Zu verdanken haben sie den Anstieg des Familienvermögens laut «Bilanz» vor allem dem im Jahresvergleich wieder höheren Kurs der Roche-Anteile.
Der grösste Aufsteiger ist die Familie Firmenich, die ihren gleichnamigen Lebensmittel- und Kosmetikhersteller in die Fusion mit der niederländischen Royal DSM eingebracht hat. Die Erholung des Aktienkurses von DSM-Firmenich liess das Vermögen der Genfer Familie um 5 Milliarden auf 14 bis 15 Milliarden Franken anschwellen, schätzt die Bilanz.
Sein Vermögen um 3 Milliarden Franken äufnen konnte der Transportmagnat Klaus-Michael Kühne. Gleiches gilt für den unter anderem am Luxusgüterkonzern Richemont beteiligte südafrikanischen Milliardär Johann Rupert sowie für die Familie Schindler/Bonnard des Liftkonzerns Schindler.
Zu den Absteigern gehört neben Wertheimer auch die in der Schweiz wohnhafte Unternehmerfamilie Jacobs (-5,75 Mrd.). Und die Söhne des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad sitzen nach Schätzungen der «Bilanz» nur noch auf 10 bis 11 Milliarden Franken (-3 Mrd.). Der schwache Aktienkurs von Swatch schliesslich hat Nayla, Nick jr. und Marc Hayek rund eine Milliarde «ärmer» gemacht.
Das Magazin gräbt jedes Jahr aber auch «Newcomer» aus: Zwölf neue Reichste, die ein Mindestvermögen von 100 Millionen Franken besitzen. Dazu gehören etwa die Brüder Milan und Tomas Prenosil, Inhaber der Confiserie Sprüngli, oder Galderma-CEO Flemming Ørnskov.
Der «gewichtigste» Neuzugang ist aber Giancarlo Devasini, der mit Kryptowährung reich geworden ist. Die «Bilanz» veranschlagt das Vermögen des Italieners auf 7 bis 8 Milliarden Franken. Er wird gefolgt vom Deutschen Christian Angermayer (1-1,5 Mrd.), dem Bitcoin-Investor und Gründer des Biotechunternehmens Ribopharma.