Unicredit: EZB erlaubt grösseren Anteil an Commerzbank

14.03.2025 09:08

Die italienische Unicredit darf nach eigenen Angaben ihren Anteil an der Commerzbank auf knapp unter 30 Prozent erhöhen. Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) habe die Aufstockung genehmigt.

Unicredit will mit der neuen Bundesregierung sprechen, bevor die Bank über ein mögliches Übernahmeangebot für die Commerzbank entscheidet. (Bild Anne Czichos/Shutterstock)
Unicredit will mit der neuen Bundesregierung sprechen, bevor die Bank über ein mögliches Übernahmeangebot für die Commerzbank entscheidet. (Bild Anne Czichos/Shutterstock)

Die Unicredit hatte im September den Teilausstieg des Bundes bei der seit der Finanzkrise 2008/2009 teilverstaatlichten Commerzbank genutzt und war im grossen Stil bei Deutschlands zweitgrösster Privatbank eingestiegen.

Nach jüngsten Angaben kontrolliert das Mailänder Geldhaus inzwischen gut 28 Prozent der Anteile: 9,5 Prozent direkt über Aktien und 18,5 Prozent über Finanzinstrumente. Ab einem 30-Prozent-Anteil wäre die Unicredit verpflichtet, den übrigen Commerzbank-Aktionären ein Kaufangebot zu unterbreiten. Die EZB prüft Investoren, die zehn Prozent oder mehr an einer Bank besitzen wollen, um sicherzugehen, dass sie geeignete Aktionäre sind.

Kartellamt muss auch noch prüfen

In Aktien umwandeln darf das Mailänder Institut die Finanzinstrumente jedoch auch nach der EZB-Zustimmung noch nicht. «Es sind weitere Genehmigungen erforderlich, bevor die rund 18,5 Prozent über Derivate gehaltenen Anteile in physische Aktien umgewandelt werden können, etwa durch das Bundeskartellamt», heisst es in einer Mitteilung.

Unicredit will darüber hinaus noch mit der neuen Bundesregierung sprechen, bevor die Bank über ein mögliches Übernahmeangebot entscheidet. Das Institut warte «auf die Möglichkeit, einen konstruktiven Dialog mit der neuen Bundesregierung aufnehmen zu können, sobald diese im Amt ist», hiess es. Mit 25 Prozent der Anteile ist der deutsche Staat der grösste Anteilseigner der Commerzbank.

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