Sika verkauft weniger und wird vorsichtiger

29.07.2025 08:26

Der Umsatz von Sika ist im ersten Halbjahr um 2,7 Prozent auf 6,68 Mrd. Franken gesunken, vor allem wegen der Dollarschwäche. Die Umsatzprognose fürs Gesamtjahr ist etwas defensiver. Der Gewinn nahm im ersten Semester um 3,9 Prozent auf 554 Mio. Franken ab.

Sika spürt die Dollarschwäche und die Unsicherheit auf dem Weltmarkt. (Bild: Shutterstock.com/Marlon Trottmann)
Sika spürt die Dollarschwäche und die Unsicherheit auf dem Weltmarkt. (Bild: Shutterstock.com/Marlon Trottmann)

Unter Ausklammerung der Währungseffekte, wo vor allem der schwächere US-Dollar ins Gewicht fiel, resultierte für den Bauchemie- und Klebstoffhersteller im ersten Halbjahr 2025 ein Umsatzplus von 1,6 Prozent. Davon gelangen 0,6 Prozent organisch und 1,0 Prozent über Akquisitionen. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sei man in Lokalwährungen weiter gewachsen und habe gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres auch die Gewinnmarge auf Ebitda-Stufe gesteigert, verkündet Sika zum Geschäftsverlauf.

Der schwächere US-Dollar, der im zweiten Quartal 10 Prozent zum Franken an Wert verloren hat, sowie die anhaltenden Unsicherheiten auf den Weltmärkten hätten sich in den Ergebnissen niedergeschlagen.

Profitabilität leicht gesteigert

Da der operative Gewinn (Ebitda) im Vergleich zum Umsatz auf 1,07 Mrd. Franken (-2,1 Prozent) unterproportional zurückging, erhöhte sich die Profitabilität. Die Marge legte um 20 Basispunkte auf 18,9 Prozent zu. Der Reingewinn nahm um 3,9 Prozent auf 554,4 Mio. Franken ab. Damit wurden die Erwartungen der von AWP befragten Analysten auf allen Stufen leicht verfehlt.

«In einem herausfordernden Marktumfeld ist es uns wiederum gelungen, über dem Branchentrend zu wachsen und weitere Marktanteile zu gewinnen», kommentiert Sika-Chef Thomas Hasler. «Besonders stark sind wir im Projekt- und Infrastrukturbereich positioniert - dazu zählen insbesondere zukunftsweisende und wachstumsstarke Segmente wie der globale Ausbau von Gebäudestrukturen im Bereich künstliche Intelligenz und digitale Infrastruktur.»

Die Prognosen für das laufende Jahr werden mit Blick auf den Umsatz etwas defensiver formuliert. So rechnet Sika mit einem leichten Umsatzplus, bisher wurde ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 3 bis 6 Prozent angepeilt. Unverändert rechnet das Unternehmen mit einer Betriebsgewinnmarge (Ebitda) von 19,5 bis 19,8 Prozent.

Aktie fällt

Die Aktien von Sika notierten am Dienstagmorgen in einem kaum veränderten Gesamtmarkt 3,7 Prozent tiefer auf 198,90 Franken. Noch in der Vorwoche hatte ein Plus von über 3 Prozent resultiert. Seit Jahresbeginn haben sich die Titel schwächer als der Gesamtmarkt entwickelt und 7,7 Prozent an Wert eingebüsst.

Den Nimbus des Highflyers haben Sika nicht verloren, aber er ist aufgrund des politisch unsicheren labilen Weltmarkts (Stichwort US-Zölle und mögliche Auswirkungen auf Inflation und Konjunktur) temporär ausser Kraft gesetzt. Ein Plus auch für Sika ist das milliardenschwere Investitionsprogramm der deutschen Regierung. Die Bautätigeit weltweit wird nicht erlahmen und der Aktie des erstklassig geführen und solid positionierten Unternehmens wieder Impulse verleihen.

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