Russische Zentralbank überraschend mit Zinsschritt

06.06.2025 13:54

Die russische Zentralbank hat dem wachsenden politischen Druck nachgegeben und ihren Leitzins überraschend gesenkt. Er werde von 21 auf 20 Prozent zurückgenommen, teilten die Währungshüter in Moskau mit.

Präsident Putin gibt das Wachstumsziel vor, die Notenbank soll dabei helfen. (Bild Alexander Manzyuk/ShutterstocK)
Präsident Putin gibt das Wachstumsziel vor, die Notenbank soll dabei helfen. (Bild Alexander Manzyuk/ShutterstocK)

«Der aktuelle Inflationsdruck nimmt weiter ab», begründete die Notenbank ihre Entscheidung. «Zudem kehrt die russische Wirtschaft allmählich auf einen ausgewogenen Wachstumspfad zurück.» Der künftige Zinskurs hänge davon ab, wie schnell und nachhaltig die Inflation nachlasse.

Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow hatte die Währungshüter in dieser Woche dazu aufgefordert, ihre Zinsen zu senken. «Wir setzen auf eine rechtzeitige Lockerung der Geldpolitik, um das vom Präsidenten (Wladimir Putin) vorgegebene Wachstumsziel von drei Prozent in Zukunft aufrechtzuerhalten», sagte Reschetnikow. Die Regierung prognostiziert ein Wachstum von 2,5 Prozent. 2024 war es laut offiziellen Zahlen ein Plus von 4,3 Prozent.

Rubel deutlich aufgewertet

Die Zentralbank steht auch unter dem Druck der Wirtschaft, den Leitzins zu senken, den sie im Oktober 2024 wegen der hohen Inflation auf 21 Prozent gehievt hat - den höchsten Stand seit Anfang der 2000-er Jahre. Derzeit steht die Inflationsrate bei ungefähr zehn Prozent.

Die Zentralbank rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflationsrate von sieben bis acht Prozent. Die Aufwertung der Landeswährung Rubel, die seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent zum Dollar zugelegt, kann beim Kampf gegen die Teuerung helfen.

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