Puma baut noch mehr Stellen ab

30.10.2025 10:48

Im dritten Quartal sanken die Umsätze beim Sportartikelhersteller deutlich, unter dem Strich blieben rote Zahlen. Nun will Puma noch mehr Stellen streichen.

Puma kämpft mit tieferem Umsatz und höheren Kosten. (Bild Shutterstock)
Puma kämpft mit tieferem Umsatz und höheren Kosten. (Bild Shutterstock)

Die Verkäufe fielen im dritten Quartal um 15,3 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro. Die Rohertragsmarge nahm um 2,6 Prozentpunkte auf 45,2 Prozent ab. Dabei belasteten Rabatte im Grosshandel, höhere Frachtkosten sowie Rückstellungen wegen des Abbaus von Lagerbeständen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach daher um gut 87 Prozent auf 29,4 Millionen Euro ein. Unter dem Strich schrieb Puma einen Verlust von 62,3 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 127,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Vorräte stiegen um 17,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Dabei hat Puma den Angaben zufolge die Bereinigung der Lagerbestände eingeleitet und erwartet eine Normalisierung des Bestandsniveaus bis Ende 2026. Der neue CEO Arthur Höld will nun noch mehr Arbeitsplätze abbauen. Zunächst sollen noch einmal rund 900 von rund 7000 Stellen in der Verwaltung wegfallen. Zuvor waren bereits 500 Jobs gestrichen worden.

Konkurrenz läuft deutlich besser

Gleichzeitig will der Konzern mit einer neuen Strategie 2027 auf Wachstumskurs zurückkehren. «Ich glaube fest daran, dass die Marke Puma intakt ist und ein unglaubliches Potenzial hat», sagte der Firmenchef bei Vorlage der Zahlen. Es sei das «klare Ziel, Puma als eine der Top-3-Sportmarken weltweit zu etablieren», sagte Höld. Der langjährige Adidas-Manager hatte Anfang Juli den Vorstandsvorsitz übernommen.

Zum Vergleich: Bei Adidas wuchs der Umsatz im dritten Quartal um acht Prozent auf den Rekordwert von gut 6,6 Milliarden Euro, die Kernmarke Adidas konnte sogar um zwölf Prozent zulegen. Auch der lange schwächelnde Weltmarktführer Nike hat wieder Tritt gefasst. Im ersten Quartal 2025/26 – das ist der Zeitraum von Juni bis August – stiegen die Umsätze zumindest wieder leicht auf 11,7 Milliarden Dollar.

Andere Strategie

Auch wenn Höld lange bei Adidas war: Bei seiner neuen Strategie setzt er nicht auf die Rezepte, mit denen Ex-Puma-CEO Gulden in den vergangenen Jahren bei der Marke mit den drei Streifen erfolgreich war. So will Höld bei Puma im Vertrieb den Anteil der sogenannten DTC‑Umsätze – also den Direktverkauf über eigene Flagship-Stores und den eigenen Onlineshop – deutlich ausbauen. Gulden setzt stark auf den Fachhandel.

Zudem will Höld die Puma-Produktpalette deutlich stärker fokussieren. Der Schwerpunkt soll auf den Kernsportarten Fussball, Training und Running liegen. Das umfangreiche Archiv – also zum Beispiel Klassiker aus der Puma-Geschichte – soll besser für neue Retroprodukte genutzt werden. All diese Massnahmen sollen ein erster Schritt sein, «um Puma ab 2027 wieder auf Wachstumskurs zu bringen».

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