Privatanleger setzen auf kostengünstige ETFs

22.10.2025 08:40

Zwar sei der Anteil der ETFs mit rund 1500 Produkten erst bei 16 Prozent aller Anlagefonds. Doch seit vier Jahren fliesse der Grossteil der Neugelder nicht mehr in Anlagefonds sondern in ETFs, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt.

Die Auswahl an ETF
Die Auswahl an ETF's wird immer grösser. (Bild Andranik Hakobyan/Shutterstock)

Konkret stiegen die von ETFs verwalteten Vermögen seit 2021 um 63 Prozent, während die Vermögen klassischer Anlagefonds um 9 Prozent geschrumpft sind. Mittlerweile steckt laut der HSLU-Studie mit 1876 Milliarden Franken gut ein Viertel des Gesamtvermögens aller Schweizer Publikumsfonds in ETFs. Weiterhin dominieren klassische Anlagefonds damit den Schweizer Fondsmarkt mit 5342 Milliarden Franken und einem Marktanteil von 74 Prozent immer noch klar.

«ETFs entwickeln sich zu einem wichtigen Baustein in der Vermögensanlage von Schweizer Anlegenden. Die klare Neigung, Neugelder in ETFs zu investieren, weist auf einen fortschreitenden Paradigmenwechsel im Anlageverhalten hin», sagt Studienleiter Brian Mattmann von der Hochschule Luzern. Der Paradigmenwechsel zeigt sich darin, dass Anleger und Anlegerinnen zunehmend kostengünstige, transparente und passiv verwaltete ETFs vor klassischen, aktiv gemanagten Anlagefonds bevorzugen.

Jünger und männlich

Ein Drittel der Schweizer Investoren legt ihr Vermögen derzeit in ETFs an. Diese Gruppe unterscheidet sich deutlich von den übrigen Anlegenden: Sie sind mehrheitlich jünger als 45 Jahre, vorwiegend männlich und verfügen über einen höheren Bildungsstand. Im Vertrieb der ETFs spielen für die jüngeren Investoren digitale Kanäle wie Finanzportale und -Blogs eine zentrale Rolle. Ältere Anlegende orientieren sich stärker an den Empfehlungen ihrer Bankberaterinnen und Bankberater. Auffällig ist das ausgeprägte Fachwissen: 71 Prozent der ETF-Nutzenden verfügen über Fach- oder Expertenkenntnisse zu ETFs, während 63 Prozent der Nicht-ETF-Nutzenden grundlegendes ETF-Wissen fehlt, heisst es in einer Mitteilung.

Der Trend zu ETF-Fonds dürfte anhalten, so die Studie. So planten 87 Prozent der heutigen ETF-Anlegenden, ihr Engagement in den nächsten zwei Jahren auszubauen.

Die Studie wurde im Auftrag von Finanzen.ch durchgeführt und basiert auf einer Befragung von 3460 Personen.

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