Das Ergebnis je Aktie stieg im dritten Quartal von 5,40 US-Dollar auf 5,87 US-Dollar, damit verdiente Netflix weniger als am Markt erwartet worden war. Die Firma verwies dabei auf einen Streit mit den Steuerbehörden in Brasilien Die Papiere geben deutlich nach.
Netflix nähert sich laut eigenen Angaben der Marke von einer Milliarde Zuschauern. Co-Chef Ted Sarandos sprach davon nach Vorlage aktueller Quartalszahlen, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Der Videostreaming-Marktführer geht bei seiner Schätzung davon aus, dass in Kundenhaushalten im Schnitt mehr als eine Person auf den Dienst zugreift.
Nach 9,83 Milliarden US-Dollar an Umsätzen vor Jahresfrist erlöste Netflix im aktuellen Berichtsquartal 11,51 Milliarden US-Dollar und traf damit die Analystenschätzungen. Netflix gilt als die klare Nummer eins im Videostreaming - macht seit diesem Jahr aber keine regelmässigen Angaben zu Kundenzahlen mehr. Als Gradmesser fürs Wachstum präsentiert Netflix den Anlegern nun die Umsatzentwicklung. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 17 Prozent.
Nur wenige Stunden vor den Netflix-Quartalszahlen gab der Medienkonzern Warner Bros. Discovery bekannt, dass es mehrere Übernahmeinteressenten gibt. Netflix wird in Medienberichten als einer davon gehandelt. Zum Konzern gehören das Hollywood-Urgestein Warner Bros. und eine Reihe von TV-Sendern wie unter anderem auch CNN. Neben der Film- und TV-Produktion könnte für Netflix - und Konkurrenten - der Bezahlsender HBO mit seinem riesigen Serien-Katalog attraktiv sein.
In einer Videokonferenz gaben Sarandos und der zweite Co-Chef Greg Peters nur wenige Hinweise darauf, ob Netflix im Rennen sein könnte. Sarandos sagte zwar, Netflix habe schon früher klargemacht, dass es kein Interesse am Kauf klassischer TV-Sender habe. Zugleich betonte er aber, dass der Dienst Zukäufe nicht grundsätzlich ausschliesse - auch wenn man selbst alles Nötige habe, um erfolgreich zu sein.
Beim Quartalsgewinn verfehlte Netflix unterdessen die Analysten-Erwartungen. Netflix verwies zur Begründung auf eine noch andauernde Auseinandersetzung mit den Steuerbehörden in Brasilien. Dabei geht es um eine Abgabe bei einigen Zahlungen der brasilianischen Netflix-Tochterfirma an die US-Zentrale. Der Konzern ging davon aus, dass sie nicht fällig wird - stellt sich nun aber auf eine Nachzahlung ab 2022 ein. Unter dem Strich stieg der Gewinn derweil im Jahresvergleich um fast acht Prozent auf knapp 2,55 Milliarden Dollar.
Trotzdem: Die Netflix-Aktie verliert vorbörslich an der NASDAQ zeitweise fast 7 Prozent.