Die beiden Rohstoffriesen Anglo American und Teck Resources schliessen sich zusammen, wobei Anglo American das Schwergewicht ist. Das neue Unternehmen kommt auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 53 Milliarden Dollar.
Sowohl Anglo als auch Teck standen in den vergangenen Jahren im Fokus von Übernahmeinteressen. Der Konkurrent Glencore, der bereits für 6,93 Milliarden Dollar das Stahlkohlegeschäft von Teck kaufte, hat wiederholt sein Interesse an dem kanadischen Bergbauunternehmen bekundet. Anglo wehrte im vergangenen Jahr eine 49 Milliarden Dollar schwere Offerte der BHP Group ab. Teck lehnte 2023 ein komplettes Übernahmeangebot von Glencore über 22,5 Milliarden Dollar ab.
Nun reagieren die beiden Firmen mit einer Grossfusion. Durch den Zusammenschluss soll einer der fünf grössten Kupferproduzenten der Welt entstehen. «Wir schaffen einen globalen Champion für kritische Mineralien», sagte Anglo-Chef Duncan Wanblad.
Die Gremien von Anglo American und Teck unterstützen die Transaktion einstimmig und empfehlen ihre Annahme. Das neue Unternehmen komme auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 53 Milliarden Dollar.
Wie die Unternehmen mitteilten, sollen die Aktionäre von Anglo-American nach Abschluss der Transaktion etwa 62,4 Prozent und die Teck-Aktionäre etwa 37,6 Prozent am neuen Unternehmen Anglo Teck halten. Anglo American kam vor Bekanntgabe des Deals auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 37 Milliarden US-Dollar, die kanadische Teck Resources von 17 Milliarden US-Dollar. Die Aktien von Anglo American machten am Dienstag einen Sprung um rund 7 Prozent, für die Papiere von Tech Resources zeichneten sich Kursgewinne von 17 Prozent ab.
Im Zuge der Transaktion sollen die Aktionäre von Teck 1,3301 Anglo-American-Aktien erhalten, wie es weiter hiess. Anglo American will zudem vor dem Zusammenschluss eine Sonderdividende in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar oder 4,19 Dollar je Aktie an seine Eigentümer ausschütten.
Die Fusion soll voraussichtlich in 12 bis 18 Monaten abgeschlossen sein. Der Zusammenschluss beider Konzerne soll dann nach vier Jahren Synergien vor Steuern von etwa 800 Millionen US-Dollar jährlich einbringen. Langfristig sind noch mehr Einsparungen im Zuge einer Optimierung bestimmter Kupferprojekte geplant. Der neue Konzern soll seinen Hauptsitz in Kanada haben, die primäre Notierung der Aktie soll an der Börse in London sein.