Kartell kostet Delivery Hero total über 320 Millionen Euro

02.06.2025 14:22

Weil Delivery Hero ein Kartell mit der späteren Tochterfirma Glovo gebildet hat, muss der Essenslieferdienst nun mehr als 223 Millionen Euro Strafe zahlen. Trotz der grossen Summe, Delivery Hero hatte mit noch mehr gerechnet.

Die illegalen Absprachen mit der spanischen Glovo kommen dem deutschen Konzern teuer zu stehen. (Bild Rob Wilson/Shutterstock)
Die illegalen Absprachen mit der spanischen Glovo kommen dem deutschen Konzern teuer zu stehen. (Bild Rob Wilson/Shutterstock)

Glovo mit Hauptsitz in Spanien - mittlerweile eine Tochter von Delivery Hero - verdient sein Geld ebenfalls in der Lieferdienst-Branche und muss knapp 106 Millionen Euro Strafe zahlen. Zusammengenommen kommt auf den börsennotierten deutschen Konzern damit eine Strafe von 329 Millionen Euro zu.

Konkret geht es um wettbewerbswidrige Absprachen, etwa über Preise und Strategien, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Neben Absprachen zu sensiblen Informationen wie Preisen haben Delivery Hero und Glovo den Angaben zufolge vereinbart, keine Arbeitnehmer voneinander abzuwerben und Märkte örtlich untereinander aufzuteilen, heisst es in der Begründung der EU-Kommission. Die Absprachen haben laut Kommission unter anderem per Mail und Whatsapp stattgefunden.

Absprache vor der Übernahme

Das Verfahren läuft schon länger. Bereits im November 2023 hatte die Kommission unangekündigte Inspektionen bei Delivery Hero in Berlin und bei Glovo in Barcelona durchgeführt. Ab Juli 2018 habe Delivery Hero eine Minderheitsbeteiligung an Glovo gehalten und im Juli 2022 die alleinige Kontrolle über das Unternehmen übernommen. Nach Angaben der EU-Kommission fanden die Absprachen vor der Übernahme statt, die beiden Unternehmen bestreiten ihre Beteiligung an dem Kartell demnach nicht.

Noch höhere Strafe erwartet

Vergangenes Jahr hatte Delivery Hero bekanntgegeben, dass wegen des Kartells eine Strafe von möglicherweise mehr als 400 Millionen Euro verhängt werden könnte. Vom Konzern hiess es, die nun verhängte Strafe falle fast 20 Prozent niedriger aus als die Rückstellung in Höhe von 400 Millionen Euro.

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