Goldpreis steigt auf über 2 500 Franken pro Unze

06.02.2025 16:45

«Die Ankündigung, dass US-Präsident Donald Trump neue Importzölle auf Waren aus anderen Ländern einführen möchte, verlieh dem Goldpreis neuen Antrieb», schreibt Christian Brenner, Geschäftsführer philoro SCHWEIZ AG. Auch in Franken resultiert ein neuer Preisrekord.

Der Goldpreis stieg erstmals über 2500 Franken. (Bild K.unshu/Shutterstock)
Der Goldpreis stieg erstmals über 2500 Franken. (Bild K.unshu/Shutterstock)

Die Angst vor steigenden Zöllen macht Anleger vorsichtiger gegenüber klassischen Anlagemöglichkeiten und sie investieren lieber in die Krisenwährung Gold. Seitens Analysten gab es zudem Bedenken, dass Trumps Entscheidungen die Inflation und die Staatsverschuldung in den USA weiter antreiben könnten.

Nachdem der Goldpreis in US-Dollar in den letzten Monaten mehrmals neue Rekordhöhen erreicht hatte, stellte er am 22. Januar auch in Schweizer Franken einen neuen Rekord auf. Er knackte die 2'500-Franken-Grenze und lag am frühen Abend bei 2'504.28 Franken pro Unze. Im Jahresrückblick berechnet ergab dies die stolze Rendite von 44 Prozent.

Gute Bedingungen

Grundsätzlich sind derzeit mehre allgemeine Bedingungen erfüllt, die dazu führen, dass der Goldpreis steigt: Erstens die rekordhohen Gold-Käufe vieler Zentralbanken, dann die mehrmaligen Zinssenkungen der US-Notenbank Fed, weiters die geopolitisch instabile Lage und schliesslich die hohe Verschuldung vieler bedeutender Staaten. Solange diese Faktoren bestehen bleiben, dürfte der Goldpreis weiter steigen, wenn einer oder mehrere davon wegfallen, könnte Gold auch wieder eine Korrektur nach unten machen.

Vor dem Hintergrund der von Donald Trump angedrohten Einfuhrzölle scheint sich bei Gold eine starke Tendenz dazu abzuzeichnen, Bestände aus dem Ausland in die USA zu verschieben. Die Sorge, dass auch Gold später mit einem Einfuhrzoll belastet werden könnte, scheint vor allem Goldtransfers von Händlern aus London nach den USA zu betreffen. Jedenfalls scheinen allein im November 14 Tonnen Gold an die Federal Reserve geliefert worden zu sein.

Deutlich mehr Export aus der Schweiz

Apropos Zoll, im Lichte des Zollwesens lässt sich ein bemerkenswerter Vorgang im internationalen Austausch von Werten beobachten: Im Dezember des vergangenen Jahres exportierte die Schweiz 123 Tonnen Gold, deren Wert sich auf 9,3 Milliarden Schweizer Franken belief. Diese Zahl übersteigt den Vorjahreswert um ein beachtliches Plus von 50 Prozent. Dies hat ebenfalls mit den von US-Präsident Donald Trump in den Raum gestellten Importzöllen zu tun. Mehr als die Hälfte des exportierten Goldes wanderte nämlich in die USA (64 Tonnen), gefolgt von Grossbritannien (14 Tonnen), Indien (9 Tonnen) und Saudi Arabien (5,7 Tonnen).

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