Goldmünzen und Barren in der Schweiz gefragt

31.07.2025 14:05

Die globale Goldnachfrage stieg laut World Gold Council im zweiten Quartal um 10 Prozent auf 1079 Tonnen. Auffallend der Investmentbereich, der um 78 Prozent auf 477 Tonnen zulegte. Stark der Verkauf von Münzen und Barren in der Schweiz. Er nahm um 24 Prozent zu.

Philoro SCHWEIZ-CEO Christian Brenner: «Auf lange Sicht steigt der Goldpreis immer» (Bild: PD)
Philoro SCHWEIZ-CEO Christian Brenner: «Auf lange Sicht steigt der Goldpreis immer» (Bild: PD)

Weiterhin wird der Investmentbereich stark durch den Zuwachs bei den Gold-ETF gestützt. Konkret betrug der Zufluss im zweiten Quartal 171 Tonnen. Bezüglich dem Bedarf bei Münzen und Barren sind die Barren für das Wachstum verantwortlich mit 243 Tonnen (+21 Prozent).

Im Bereich der Münzen und Barren fällt auf, dass diese vor allem in China und der Mittlere Osten stark begehrt sind, demgegenüber verzeichnete die USA einen Rückgang des Bedarfs um 45 Prozent auf 12 Tonnen. In der Schweiz lag der Bedarf bei Münzen und Barren im zweiten Quartal bei 6,3 Tonnen (+24%). Das war die höchste Nachfrage innerhalb der letzten fünf Quartale.

Notenbanken weniger aktiv

Die Nachfrage der Zentralbanken lag am unteren Ende der jüngsten Kaufbandbreite. Zentralbanken fügten ihren offiziellen Reserven im zweiten Quartal 166 Tonnen Gold hinzu – weniger als der Durchschnitt der letzten Jahre, aber weiterhin ein Zeichen robuster Nachfrage. Sie tragen immer noch entscheidend zur aktuell grossen Goldnachfrage bei. Ihr Anteil am Gesamtbedarf beträgt 15 Prozent.

Die Rekordpreise beim Gold beeinträchtigten weiterhin die Erschwinglichkeit von Goldschmuck. Gegenüber dem Vorjahr sank der Bedarf um 14 Prozent auf 357 Tonnen. Die Menge des geförderten Goldes (Minen und Recycling) stieg um 3 Prozent.

Der Schweizer Edelmetallhändler philoro verzeichnete seitens der Kunden im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang um 29 Prozent. Zu vermerken sei, dass insbesondere der Ankauf von Gold zurückgegangen sei.

«Trotz hohem Goldpreis sind die Leute derzeit in einer abwartenden Haltung angesichts der Unsicherheiten am Markt», sagt Christian Brenner, CEO von philoro SCHWEIZ. «Viele Kunden horten lieber ihr Gold, anstelle Gewinnmitnahmen zu realisieren.

Gold in Franken plus 7 Prozent p.a.

Die teilweisen Abwärtsbewegungen beim Goldpreis können laut dem Experten zwar für den Zukauf von Gold genutzt werden, allerdings solle man nicht anlassbezogen kaufen. «Auf lange Sicht steigt der Goldpreis immer», erklärt Brenner.

Laut dem Monthly Gold Compass von Incrementum beträgt die durchschnittliche jährliche Rendite von Gold seit dem Jahr 2000 in Franken 7,1 Prozent. Der «In Gold We Trust»-Report 2025 rechnet in Dollar mit einem Langfrist- Kursziel von 4800 Dollar pro Feinunze bis 2030. Im inflationsgetriebenen Szenario halten die Autoren sogar bis zu 8900 Dollar für realistisch.

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