Erster «23-Stunden» Handelsplatz erhält in den USA Genehmigung

28.11.2024 14:36

Das Unternehmen namens «24X National Exchange» darf nun an fünf Tagen die Woche während 23 Stunden einen Handelsplatz betreiben. Der Plan sieht vor, ab 19 Uhr eine Stunde Pause zu machen.

Dmitri Galinov, Gründer von 24X National Exchange, freut sich über die Zulassung durch die Börsenaufsicht. (Bild pd)
Dmitri Galinov, Gründer von 24X National Exchange, freut sich über die Zulassung durch die Börsenaufsicht. (Bild pd)

«Die Genehmigung unserer neuen Börse durch die SEC ist eine aufregende Entwicklung, auf die das 24X-Team seit vielen Jahren hinarbeitet», sagte der Gründer und CEO der Börse, Dmitri Galinov, in einer Mitteilung. «Händler sind am stärksten gefährdet, wenn der Markt an ihrem geografischen Standort geschlossen ist.» Das sei ein Problem, das die neu geschaffene Börse zu lindern versuchen werde.

Laut Mitteilung will 24X drei Sitzungen anbieten, die um 4 Uhr morgens in New York beginnen und bis 19 Uhr dauern. Sobald bestimmte Datenanforderungen erfüllt sind, kann ab 20 00 Uhr eine «Übernachtungssitzung» folgen. Sie dauert dann wieder bis 4 Uhr morgens, so die Anordnung der SEC. Der Handel würde von Sonntagabend bis Freitagabend laufen.

Der ausserbörsliche Overnight-Handel ist seit der Pandemie bereits häufiger geworden. Unternehmen wie Robinhood Markets und Interactive Brokers Group ermöglichen es Kunden, 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche US-Aktien über den alternativen Handel von Blue Ocean zu kaufen und zu verkaufen.

Die Vorschläge, den nahezu ununterbrochenen Aktienhandel zu ermöglichen, haben die Wall Street laut Bloomberg gespalten. Befürworter sagen, dass Anleger mehr Möglichkeiten wünschen, auch ausserhalb der bisher üblichen Börsenzeiten schnell auf Nachrichten zu reagieren. Gegner warnen davor, dass die Qualität des Handels durch ein geringeres Volumen beeinträchtigt werden könnte.

Nachteil für Kleinanleger

Kritik löste die Genehmigung des 24X-Antrags durch die SEC bei der Konsumentenschutzgruppe Better Markets aus. Sie sagt, die 23-Stunden-Börse würde den Anlegern und den Märkten schaden. «Kleinanleger, die während einer Nachtsitzung handeln, werden auf einem Markt handeln, auf dem es wenige Käufer und Verkäufer gibt und wo die Preise volatiler und ungünstiger sein werden als während der normalen Geschäftszeiten», sagt Benjamin Schiffrin, Direktor für Wertpapierpolitik der Konsumentenschutzgruppe.

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