«Die Nerven liegen derzeit blank»

21.11.2025 09:58

Der Bitcoin hat seine Talfahrt am Freitag beschleunigt fortgesetzt. Aus Sicht von Marktanalyst Timo Emden herrscht «Ausverkaufsstimmung» am Markt. Auch andere Kryptowährungen stehen unter Druck.

Analyst Timo Emden spricht von einer  «Ausverkaufsstimmung» bei Bitcoin&Co. (Bild Shutterstock)
Analyst Timo Emden spricht von einer «Ausverkaufsstimmung» bei Bitcoin&Co. (Bild Shutterstock)

Zwischenzeitlich sackte der Kurs am Morgen Richtung 82 000 US-Dollar. Zuletzt erholte sich der Bitcoin etwas. Die wichtigste Kryptowährung kostete auf der Plattform Bitstamp 83 800 Dollar. Das sind aber immer noch rund 4000 Dollar weniger als am Vorabend und weit weg vom Rekord von über 125 000 Dollar. Der Elan, der den Bitcoin-Preis in diesem Jahr immer höher getrieben hatte, ist verpufft.

Aus Sicht von Marktanalyst Timo Emden herrscht «Ausverkaufsstimmung» am Markt. «Die Nerven bei Anlegern liegen derzeit blank», betonte er.

Eine Kombination aus Zinsängsten, der Auflösung gehebelter Positionen und Gewinnmitnahmen lasse Investoren Reissaus nehmen. Nun stehe auch das Vertrauen der hartgesottenen Bitcoin-Anleger auf dem Spiel, mahnte er. Es bestehe die Gefahr, dass sich aus der Kurskorrektur eine handfeste Vertrauenskrise entwickele. «Wir sehen derzeit einen Crash auf Raten», mahnte der Experte. Jeder Erholungsversuch werde abverkauft, was die Verzweiflung zum Ausdruck bringe.

Grosser Umschwung

«Krypto leidet unter massiven Verkäufen von Walen, die dem Narrativ des Vierjahreszyklus folgen, und dies ist typischerweise der Punkt in diesem Zyklus, an dem die Preise fallen», sagte James Butterfill, Analysechef bei CoinShares. «Auch wenn wir diese Sichtweise aus fundamentaler Perspektive nicht teilen, ist sie bis zu einem gewissen Grad selbsterfüllend geworden – grosse Inhaber haben seit September mehr als 20 Milliarden Dollar verkauft.»

Der dramatische Umschwung an den US-Börsen am Donnerstag hat deutlich gemacht, dass die glänzenden Quartalszahlen von Nvidia nicht das erhoffte «Alles klar»-Signal für Risikoanlagen lieferten. Das Aktienbarometer S&P-500 stieg in der ersten Handelsstunde um bis zu 1,9 Prozent, schloss dann aber 1,6 Prozent im Minus.

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