Umfrage: Vermögensverwalter setzen auf KI und private Anlagen

27.03.2025 09:14

In der Schweiz betrachten 80 Prozent der Vermögensverwalter KI als entscheidenden Hebel zur Rentabilitätssteigerung im nächsten Jahrzehnt, dies ist eine der Erkenntnisse aus der weltweiten Umfrage von Natixis Investment Managers zur Vermögensverwaltungsbranche.

Laut Umfrage haben 64 Prozent der Schweizer Vermögensverwalter KI-Tools in ihre Investitionsprozesse integriert. (Bild khunkornStudio/Shutterstock)
Laut Umfrage haben 64 Prozent der Schweizer Vermögensverwalter KI-Tools in ihre Investitionsprozesse integriert. (Bild khunkornStudio/Shutterstock)

Die Umfrage 2025 basiert auf den Antworten von 520 Investment-Experten aus 20 Ländern, die sich mit Vermögensverwaltung und Investmentplattformen befassen.

Laut einer Mitteilung betrachten 80 Prozent der Schweizer Vermögensverwalter KI als einen entscheidenden Hebel zur zukünftigen Rentabilität. Darüber hinaus haben 64 Prozent bereits KI-Tools in ihre Investitionsprozesse integriert, verglichen mit 72 Prozent in Deutschland und 58,2 Prozent im weltweiten Vergleich. KI wird insbesondere zur Identifikation von Anlagechancen und zur Optimierung von Investitionsentscheidungen eingesetzt.

Über die Investitionsstrategien hinaus verändert KI auch das Dienstleistungsangebot: 77 Prozent der Vermögensverwalter planen, ihr Angebot durch den Einsatz von KI zu erweitern. Diese rasche Einführung wirft jedoch auch Bedenken auf: 52 Prozent der Fachleute befürchten die wachsende Bedeutung von «Robo-Advisor»-Plattformen.

Private Anlagen als Schlüsselstrategie

Die Portfoliodiversifikation gewinnt zunehmend an Bedeutung, wobei private Anlagen verstärkt in den Fokus rückten. In der Schweiz machen diese Anlagen derzeit 39,1 Prozent der Portfolios aus, was im ähnlichen Rahmen wie der weltweite Durchschnitt von 41,6 Prozent liegt.

Eine der grössten Herausforderungen sei die Aufklärung der Kunden über die Liquidität privater Anlagen. Tatsächlich betrachten 42 Prozent der Vermögensverwalter das Wissensdefizit als ein Hindernis für deren Integration in Portfolios. Trotz dieser Herausforderungen bleiben die Schweizer Vermögensverwalter optimistisch: 92 Prozent planen, ihr Angebot an privaten Krediten zu erhöhen oder beizubehalten, und 91 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen in Private Equity auszubauen.

Robert Pavic Urbas, Head of Wholesale für die Deutschschweiz bei Natixis IM, erklärte: «In der Schweiz, wo private Anlagen einen relativ bedeutenden Anteil der Portfolios ausmachen, ist es entscheidend den Endanlegern zu helfen, die Eigenschaften und Herausforderungen dieser Anlageklasse besser zu verstehen. Durch die Vertiefung ihres Wissens ermöglichen wir es ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen und die sich bietenden Chancen dieser Investitionen voll auszuschöpfen.»

Verantwortungsbewusstes Investieren wird zunehmend zu einer Priorität. In der Schweiz planen 65,6 Prozent der Vermögensverwalter, ihr Angebot an nachhaltigen Anlagen zu erweitern – deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 45 Prozent. Derzeit haben 57 Prozent der Schweizer Vermögensverwalter bereits ESG-Integrationsstrategien umgesetzt, während 36 Prozent auf Impact-Investing-Strategien setzen.

Anhaltende wirtschaftliche Unsicherheiten

Vermögensverwalter sehen sich mit einem besonders volatilen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld konfrontiert. Für 2025 wurden die folgenden Hauptsorgen identifiziert:

  • Neue geopolitische Konflikte (38 %)
  • Anhaltende Inflation (37 %)
  • Eskalation bestehender Spannungen (34 %)
  • Beziehungen zwischen den USA und China (34 %)
  • Risiko einer Technologieblase (27 %)

Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben uneinheitlich: 50 Prozent der Fachleute erwarten eine «sanfte Landung» für ihre Region. Diese Prognose steigt auf 68 Prozent in Asien, 58 Prozent in den USA, fällt jedoch auf 46 Prozent in Europa und 37 Prozent im Vereinigten Königreich. Schliesslich fürchten 61 Prozent der europäischen Vermögensverwalter das Risiko einer Stagflation.

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