Rohstoffbranche ist für die Schweiz fast so wichtig wie der Tourismus

18.11.2025 10:19

Die grossen Rohstofffirmen gelten als heimliche Riesen der Schweizer Wirtschaft. Nun liegen erstmals Daten zur Bedeutung des Sektors für die Schweizer Wirtschaft vor. Er ist fast so wichtig wie der Tourismus.

Rohstofffirmen wie Glencore und andere erwirtschaften fast 20 Milliarden Franken Wertschöpfung. (Bild pd)
Rohstofffirmen wie Glencore und andere erwirtschaften fast 20 Milliarden Franken Wertschöpfung. (Bild pd)

Demnach generierten die im Rohstoffhandel tätigen Unternehmen 2024 eine Wertschöpfung von 19,2 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Mitteilung schätzt. Dies entspreche einem Anteil von 2,3 Prozent am Bruttoinlandprodukt.

Dies mag nach wenig klingen. Allerdings ist der Rohstoffhandel damit nicht weit weg etwa vom Tourismus, dessen Wertschöpfung kürzlich vom BFS auf 23,8 Milliarden geschätzt wurde. Dieser kommt damit auf einen Anteil von 2,9 Prozent.

An die ganz grossen Branchen kommt der Rohstoffhandel aber nicht heran. So bezifferte der Pharmaverband Interpharma die Wertschöpfung seiner Branche kürzlich auf knapp 75 Milliarden, was einem Anteil von knapp 10 Prozent entspreche.

Musik spielt in Genf und Zug

Eine geografische Analyse der Daten zeige eine eigentliche Ballung des Rohstoffhandels in Genf und Zug. In den beiden Kantonen sei eine Vielzahl von Akteuren tätig, darunter mehrere der weltweit grössten Händler, so das Communiqué des BFS.

Die in diesen zwei Kantonen ansässigen Unternehmen erwirtschafteten 58,4 und 27 Prozent der gesamten Wertschöpfung. Darauf folgen mit deutlichem Abstand Firmen in der Waadt (6,5 Prozent), im Tessin (3,6 Prozent) und in Zürich (2,3 Prozent).

Das BFS ermittelte die Zahlen im Auftrag des Bundesrats erstmals. Ein Vorjahresvergleich ist daher noch nicht möglich.

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