Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im ersten Halbjahr trotz gesunkenem Zinsniveau etwas mehr verdient als im Vorjahr. Den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt die Bankführung unter Interims-CEO Christoph Reich.
In den ersten sechs Monaten nahm der Geschäftsertrag der Liechtensteinische Landesbank (LLB) um 10,5 Prozent auf 312,8 Mio. Franken zu. In den Zahlen enthalten ist erstmals die ehemalige ZKB Österreich. Besonders gut lief das Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft, das seinen Erfolg um über 23 Prozent steigerte.
Auch das Handelsgeschäft legte um gut 20 Prozent zu. Anders sieht es dagegen im Zinsgeschäft aus. Hier wirkte, wie bei anderen Banken, das rückläufige Zinsumfeld belastend, was sich in einem 6,8 Prozent tieferen Zinserfolg manifestierte.
Die Kosten stiegen etwas stärker als der Ertrag um 15,5 Prozent auf 204,6 Mio. Franken, wobei der Anstieg grösstenteils auf die Übernahme der ehemaligen ZKB Österreich zurückzuführen sei, wie die LLB mitteilt. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) verschlechterte sich etwas auf 65,7 Prozent nach 65,2 im ersten Halbjahr 2024.
Unter dem Strich blieb für die ersten sechs Monate ein Konzernergebnis von 91,0 Mio. Franken stehen, was einem kleinen Plus von 0,9 Prozent entspricht. VR-Präsident Georg Wohlwend spricht von einem «soliden Ergebnis» unter äusserst anspruchsvollen Rahmenbedingungen.
Weiter zugenommen auf über 117 Mrd. Franken hat das Geschäftsvolumen der Bank. Dazu trugen die Nettoneugelder mit 1,4 Mrd. (i.V. 792 Mio.) bei. Die Kundenvermögen übertreffen damit erstmals die Marke von 100 Mrd. Franken. Die Kundenausleihungen gingen um gut 1 Prozent auf 16,3 Mrd. zurück.
Für das Gesamtjahr bestätigt die LLB ihren Ausblick und rechnet weiter mit einem Konzernergebnis unter demjenigen des Vorjahres. Ausschlaggebend dafür seien das deutlich gesunkene Zinsniveau sowie einmalige Integrationskosten im Zuge der Übernahme der ZKB Österreich.
Keine News gibt es bezüglich der Suche nach einem neuen Chef. Seit der Ernennung des vormaligen CEO Gabriel Brenna zum neuen Raiffeisen-CEO Mitte Juni leitet Finanzchef Christoph Reich die Gruppe interimistisch.
Der Aktienkurs reagierte minim auf die Halbjahreszahlen. LLB notierten am Mittwochvormittag 85.20 Fr., 0,1 Prozent höher als am Ende des Vortags.