Hannover Rück hebt Gewinnerwartungen an

10.11.2025 10:03

Der drittgrösste Rückversicherer der Welt schraubt seine Gewinnerwartungen um 200 Millionen Euro nach oben. Bisher kosteten Naturkatastrophen weniger als erwartet.

Am Hauptsitz der Hannover Rück freut man sich über höhere Gewinne und bessere Aussichten. (Bild Shutterstock)
Am Hauptsitz der Hannover Rück freut man sich über höhere Gewinne und bessere Aussichten. (Bild Shutterstock)

«Wir haben in den ersten neun Monaten ein sehr gutes Konzernergebnis erzielt», sagte der neue Vorstandschef der Hannover Rück, Clemens Jungsthöfel. «Hierzu haben beide Geschäftsbereiche ebenso wie die Kapitalanlagen und unsere kosteneffiziente Aufstellung beigetragen.»

Nach neun Monaten hat die Hannover Rück netto 2,0 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet, knapp acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Rückversicherungsumsatz stagnierte wegen des starken Euro bei 19,7 Milliarden Euro. Für Grossschäden musste die Tochter des Versicherungskonzerns Talanx von Januar bis September 1,18 (Vorjahr: 1,30) Milliarden Euro ausgeben, fast eine halbe Milliarde weniger als budgetiert.

Am teuersten waren die Schäden nach den Waldbränden in Kalifornien zu Jahresbeginn, die den Rückversicherer 615 Millionen Dollar kosteten. Für das ganze Jahr hat Hannover Rück 2,1 Milliarden Euro für Grossschäden reserviert. Für 2025 wird nun mit einer Schaden-Kosten-Quote von weniger als 87 (bisher 88) Prozent gerechnet.

Stabile Konditionen

Der Nettogewinn soll in diesem Jahr auf 2,6 Milliarden Euro steigen, das wären 200 Millionen mehr als bisher prognostiziert. Für das kommende Jahr stellt der Vorstand mindestens 2,7 Milliarden Euro in Aussicht.

«Für das kommende Jahr blicken wir auf ein Marktumfeld mit weitgehend adäquaten Preisen und Konditionen», sagte Jungsthöfel. Bröckelnde Preise in den Erneuerungsrunden hatten die Anleger zuletzt aufgeschreckt. Die Hannover Rück sprach von «weitgehend stabilen Konditionen und weiterhin risikoadäquaten Preisen». Die Kapitalanlagerendite soll im nächsten Jahr auf rund 3,5 Prozent steigen.

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