Die Zölle von Präsident Trump haben das Thema Marktvolatilität wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Im Folgenden nennen wir fünf Argumente, die Anlegern helfen können, wieder Vertrauen zu fassen und langfristig investiert zu bleiben.
2018 entstand durch die Zölle gegen China während der ersten Amtszeit Trumps ein Handelskrieg, der die Märkte beunruhigte. Damals verstärkten sogar noch zwei US-Government-Shutdowns, schwierige Brexit-Verhandlungen und umstrittene Zwischenwahlen den Pessimismus an den Märkten.
Wie haben die Aktienmärkte reagiert? Vom 20. September bis zum 24.Dezember 2018 verlor der S&P 500 Index 19,4%. Danach erholte er sich schnell wieder und legte 2019 nach angekündigten Zollvereinbarungen um 31,1% zu.
Werden die Märkte nach den diesjährigen Turbulenzen im kommenden Jahr wieder ruhiger? Das kann niemand sagen, aber vor dem Hintergrund der Zwischenwahlen im kommenden Jahr könnte sich der Schwerpunkt der Trump-Administration verschieben: Mehr Handelsvereinbarungen und mehr Tagesgeschäft könnten die Folge sein, sodass die Konjunkturerwartungen wieder zuversichtlicher werden und die Unsicherheit nachlässt.
In volatilen Phasen können die Märkte tückisch sein, aber häufig haben sie sich schnell wieder erholt. Tatsächlich war der Anstieg nach kräftigen Markteinbrüchen besonders stark. Der durchschnittliche Ertrag des S&P 500 in 12-Monats-Zeiträumen direkt nach einem Rückgang um mindestens 15% beläuft sich auf 52%. Deshalb ist es oft das beste, ruhig zu bleiben und nicht zu verkaufen.
Eine langfristige Perspektive kann Investoren helfen, Abschwünge als Teil des grossen Ganzen zu sehen. Vom 1. Januar 1950 bis zum 31. Dezember 2024 ist der S&P 500 elf mal um 20% oder mehr eingebrochen. Der durchschnittliche Verlust von 33% p.a. während dieser Einbrüche wäre sicher schmerzhaft gewesen. Erheblich schlimmer wäre es jedoch, wenn man den durchschnittlichen Gewinn von 265% in den Haussen verpasst hätte.
Zudem sind Abschwünge in der Regel deutlich kürzer als Aufschwünge. Die durchschnittliche Baisse dauert zwölf Monate, während die Aufschwünge durchschnittlich 67 Monate dauern. Auch deshalb ist Market-Timing keine gute Idee.
Die meisten Baissen gingen mit Rezessionen einher, die ebenfalls eher selten sind. Wenn eine Rezession ausbleibt, könnte das Wachstum der Unternehmensgewinne weiter steigen, und das ist gut für die Aktienkurse.
Zurzeit sorgen die Zölle für einen Anstieg des Rezessionsrisikos. Die politische Unsicherheit veranlasst Unternehmen, Investitionen und Neueinstellungen zurückzustellen und Verbraucher, weniger Geld auszugeben. Aber bislang hat die Wirtschaft immer wieder überrascht, und noch kann man nicht sagen, ob es zu einem starken Stellenabbau kommt, der ein Vorbote für eine Rezession wäre.
In Zeiten nachlassenden Wirtschaftswachstums sind Anleihen häufig besonders erfolgreich. Tatsächlich ist dies auch der Grund dafür, dass Qualitätsanleihen oft die Basis klassischer 60/40-Portfolios sind (60% Aktien/40% Anleihen). Die genaue Aufteilung kann schwanken, aber grundsätzlich strebt ein diversifiziertes Portfolio attraktive Erträge und Risikominimierung an.
In Erwartung eines zollbedingten Konjunkturrückgangs gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die Zinsen in diesem Jahr gesenkt werden. Vertreter der Fed stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Sie müssen den Arbeitsmarkt und die Wachstumsbedenken gegen den Inflationsdruck abwägen.
Auf starke Konjunktureinbrüche haben sie üblicherweise mit Zinssenkungen reagiert, was ein Grund für die attraktiven Erträge von Core-Anleihenfonds (gemessen am Bloomberg US Aggregate Bond Index) in diesen Zeiten sein dürfte. Anleihen sollten in Aktienmarktbaissen für Diversifikation sorgen, weil ihre Kurse in der Regel steigen, wenn die Aktienkurse fallen.
Hinzu kommt, dass Anleihen heute die Aussicht auf höhere laufende Erträge bieten, sodass Investoren mit hochwertigen Anleihen vermutlich ihre Anlageziele bei niedrigeren Risiken erreichen können.
Marktabschwünge können schmerzhaft sein, aber anstatt sich am Market Timing zu versuchen, wäre es klüger, einfach investiert zu bleiben. Um volatile Marktphasen gut zu überstehen, sollten Investoren auf ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien und Anleihen setzen, und sich hin und wieder fragen, wie viel Volatilität sie bereit sind, zu ertragen.
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