Deutschland: Ifo-Index sinkt überraschend

24.09.2025 14:01

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich unerwartet eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im September von 88,9 auf 87,7 Punkte. Es war der erste Rückgang nach sechs Anstiegen des Frühindikators.

Nur in der Baubranche stieg die Stimmung gemäss der Umfrage bei 9000 deutschen Firmen. (Bild Mo Photography Berlin/Shutterstock)
Nur in der Baubranche stieg die Stimmung gemäss der Umfrage bei 9000 deutschen Firmen. (Bild Mo Photography Berlin/Shutterstock)

Ökonomen hatten hingegen damit gerechnet, dass der Aufwärtstrend anhalten würde. Sie waren im Schnitt von einem Anstieg des Ifo-Index auf 89,4 Punkte ausgegangen.

Die rund 9 000 befragten Unternehmen haben sowohl die aktuelle Lage als auch die Bewertung der künftigen Geschäfte schlechter eingeschätzt. Vor allem Dienstleister hat sich das Geschäftsklima «merklich verschlechtert».
«Die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung erleidet einen Dämpfer», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis. In den Industrieunternehmen sei die Zahl der Neuaufträge abermals gesunken, heisst es in der Mitteilung.

Baubranche etwas optimistischer

Nur im Bauhauptgewerbe zeigte die Ifo-Umfrage einen Lichtblick. Hier ist die Stimmung wieder gestiegen. Die Unternehmen zeigten sich demnach etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate hätten sich weiter aufgehellt.

«Das war heute ein unerwarteter Rückschlag für die deutsche Konjunktur», kommentierte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Mit dem Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas haben die Hoffnungen auf einen Aufschwung «eine kalte Dusche bekommen», schreibt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.

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