China: Regierung will privaten Konsum «deutlich» steigern

24.10.2025 09:35

Der private Konsum in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt liegt gemessen am Bruttoinlandsprodukt etwa 20 Prozentpunkte unter dem weltweiten Durchschnitt. Das soll sich mit dem jüngsten Fünfjahresplan der Regierung nun ändern.

Die Regierung möchte, dass die Chinesinnen und Chinesen mehr Geld ausgeben. (Bild NG Spacetime/Shutterstock)
Die Regierung möchte, dass die Chinesinnen und Chinesen mehr Geld ausgeben. (Bild NG Spacetime/Shutterstock)

Exportweltmeister China will weniger abhängig von der Auslandsnachfrage werden. Das erste Hauptziel des nächsten Fünfjahresplans sei es, das Wirtschaftswachstum in einem «vernünftigen» Rahmen zu halten und den Anteil des privaten Konsums am Bruttoinlandsprodukt «deutlich» zu erhöhen, sagte Han Wenxiu, der stellvertretende Direktor der zentralen Kommission für Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten gegenüber Journalisten in Peking. Genauere Angaben dazu machte er aber nicht.

Die Äusserungen folgen auf einen Entwurf für die Wirtschafts- und Politikziele für die Jahre 2026 bis 2030. Dieser hatte den Eindruck erweckt, dass die Führung die Produktion und die technologische Unabhängigkeit über den Konsum stellen.

China müsse Durchbrüche bei Schlüsseltechnologien anstreben, wird Präsident Xi Jinping von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zitiert. Zudem solle die Entwicklung von Bildung, Wissenschaft und technologischen Talenten gefördert werden.

Investitionen mit Schulden bezahlt

Chinas privater Konsum liegt gemessen am Bruttoinlandsprodukt etwa 20 Prozentpunkte unter dem weltweiten Durchschnitt, während die schuldenfinanzierten Investitionen rund 20 Punkte darüber liegen. «Die Stärkung des Binnenmarktes ist eine strategische Grundlage für die Modernisierung Chinas», sagte Zheng Shanjie, der Leiter der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission. «Es gibt Raum und Potenzial für China, seine Binnennachfrage auszuweiten.»

Das Wachstum der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hatte sich im dritten Quartal auf den tiefsten Wert seit einem Jahr verlangsamt. Die schleppende Binnennachfrage führte dazu, dass das Land trotz US-Zöllen stark von seinen bislang überraschend robusten Exporten abhängig bleibt. Dies schürt Sorgen über die Bemühungen der Regierung, seit Langem bestehende strukturelle Ungleichgewichte zu beseitigen.

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