«Der Markt für börsenkotierte Immobilien (REITs) tritt in eine neue Phase ein. Nach Jahren, die von höheren Zinsen und sich verändernden Nutzungsmustern geprägt waren, erkennen Anleger nun wieder die wichtige Rolle, die diese Vermögenswerte spielen können: Sie bieten attraktives Gesamtrenditepotenzial, Liquidität und eine sinnvolle Diversifizierung in einem zunehmend anspruchsvollen Anlageumfeld», schreibt Geoffrey Dybas, Portfoliomanager der Global Real Estate Strategie von Nordea.
Die Aussichten seien positiv. Da das neue Angebot zurückgeht, kommt es zu einer günstigen Angebots-Nachfrage-Dynamik. Dividendenrenditen von rund vier Prozent und ein prognostiziertes Cashflow-Wachstum von vier bis fünf Prozent sorgen zusammen für potenzielle Gesamtrenditen im Bereich von acht bis zehn Prozent im Jahr 2025 – mehr als viele andere Aktiensegmente voraussichtlich bieten werden.
Die Argumente für börsenkotierte Immobilien gehen jedoch weit über Zahlen hinaus. Diese Anlageinstrumente bieten auch strategische Vorteile: Liquidität, Inflationsschutz, Einkommenssicherheit und langfristige Kapitalwertsteigerung. Kurz gesagt, sie sind gut positioniert, um ihre traditionelle Rolle in sorgfältig zusammengestellten Portfolios zurückzugewinnen.
Da die Inflation weiterhin über den Zielen der Zentralbanken liegt, sind Sektoren, die ihre Einnahmen schneller als ihre Kosten steigern können, besonders interessant. Wohnimmobilien, Rechenzentren, Gesundheitseinrichtungen und Industrieimmobilien bieten besonders attraktive Chancen.
Globale REITs eröffnen zudem Diversifizierungsmöglichkeiten, die weit über herkömmliche Kategorien hinausgehen. Anleger haben nun Zugang zu mehr als 15 Immobiliensektoren – darunter spezialisierte Gesundheitsimmobilien und Einfamilienhäuser zur Vermietung – und können so unmittelbar von starken strukturellen Wachstumstrends profitieren, ohne den Barrieren privater Märkte ausgesetzt zu sein.
Aus Sicht von Nordea gehören REITs sowohl in Aktien- als auch in Anleiheportfolios. Eine Allokation von bis zu zehn Prozent hat in der Vergangenheit die risikobereinigten Renditen verbessert und unterstreicht die Rolle börsenkotierter Immobilien als stabilisierende Kraft.
Während private Immobilien nach wie vor wertvoll sind, bieten börsenkotierte Märkte einzigartige Vorteile: hochwertigere Vermögenswerte, stärkere Governance, Führungsrolle im Bereich Nachhaltigkeit, attraktive Bewertungsabschläge und sofortige Cashflows. Liquidität ist in volatilen Märkten besonders wichtig – während private Vehikel oft Kapital binden, ermöglichen börsenkotierte Immobilien eine schnelle und flexible Entscheidungsfindung.
Trotz des Aufstiegs passiver Anlagen kann aktives Management hier besonders relevant sein. Globale REITs sind nach wie vor wenig erforscht und relativ ineffizient, was Chancen für bottom-up-orientierte, fundamental getriebene Anleger schafft. Die Einbeziehung von ESG-Kriterien hilft zusätzlich dabei, Unternehmen zu identifizieren, die für langfristigen Erfolg positioniert sind – ein Aspekt, der von passiven Indizes oft übersehen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für Anleger jetzt an der Zeit ist, börsenkotierte Immobilien wieder in Betracht zu ziehen. Gestützt durch solide Fundamentaldaten, attraktive Renditepotenziale und die Exposition gegenüber starken globalen Megatrends sind REITs gut gerüstet, um ihren Platz als Kernkomponente diversifizierter Portfolios zurückzuerobern.